Das Internet vergisst nie und deshalb kursieren bis heute noch immer Gerüchte im Netz vom Bundestrainer Jogi Löw und seiner Sexualität. Der Ursprung liegt schon eine Dekade in der Vergangenheit, als ein nicht nominierter Spieler aus Frust verbreitet haben soll, dass der Schwabe schwul sei.
Dies wurde allerdings im selben Jahr geklärt. Joachim Löw führte damals ein umfangreiches Interview mit der Welt am Sonntag. Dabei klärte der 61-Jährige das Gerücht auf, indem er sagte: „Ich habe das auch schon gehört. Was soll ich dazu sagen? Es ist wie mit dem Toupet. Auch das stimmt nicht. Fragen Sie gern meine Frau.“. Er ist noch heute mit seiner Frau Daniela Löw verheiratet, demnach steht sie wohl weiterhin für diese Frage zur Verfügung. Davor wurde im Interview bereits eine andere Falschaussage über ihn berichtigt, nämlich dass er angeblich eine Perücke tragen würde.
„Im Stadion fehlt die Offenheit“
Das ist also Blödsinn, viel spannender sind die Aussagen, die er in einem aktuellen Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ geäußert hat. Dort wurde er auf das Coming-out des Ex-Fußballers Thomas Hitzlsperger angesprochen: „Thomas hat diesen Schritt gewagt, als seine Karriere eigentlich beendet war. Er hat mich dabei ein Stück weit auf dem Laufenden gehalten." Er sei außerdem der Meinung, dass die Gesellschaft grundsätzlich offen für das Thema ist, doch „obwohl sich schon wahnsinnig viel getan hat, fehlt die Offenheit vielleicht noch ein bisschen im Stadion.", gibt er zu bedenken. Bedeutet der Fußball ist langsamer als der Rest der Gesellschaft, warum das so ist, wüsste der Bundestrainer auch nicht so genau.
Zehn Jahre später - noch mal die Frage, um die Sexualität geklärt
Allerdings bedauert Löw die nicht vorhandene Offenheit im Fußball: „Unsere Gesellschaft und damit auch der Fußball steht doch für Offenheit, Vielfalt und Teilhabe", sagte der Bundestrainer. Auf die Frage: "Wie würden Sie handeln, wenn es Sie beträfe?", antwortete er: "Dann würde ich dazu auch stehen." Also wem das Interview von 2011 nicht reicht, auch hier hat er es noch mal bestätigt. Das Internet kann also jetzt das Thema schwuler Bundestrainer abschließen. Die Diskussion ist nach zehn Jahren über die Nachspielzeit, Verlängerung und das Elfmeterschießen hinaus.