annabelle: Nina Christen, in Ihrem Entrée reiht sich It-Schuh an It-Schuh – an Ugg-Boot. Sie tragen Uggs?Nina Christen: Im Winter. Das sind gar keine so schlimmen Schuhe. Wir konnotieren sie einfach noch immer mit den Leuten, die sie trugen, als das Aufsehen um sie am grössten war. Wenn mich ein Schuh anwidert, denke ich: besser diese Reaktion als keine. Und frage: Was stört mich? Warum? In Ablehnung liegt viel Inspiration.
Sie befassen sich regelmässig mit den Arbeiten anderer Brands?Nein. Ausser mit jenen von Prada in den Neunzigern. Ein Schuh ist für mich wie ein Code. Meistens lese ich ihn sofort: Der Schaft wurde da hergestellt, der Absatz dort. Was ich lesen kann, interessiert mich nicht.
Was interessiert Sie?Ich hinterfrage alles. Häufig greifen wir auf veraltete Standards zurück, leben in der Vergangenheit. Ich möchte neue Techniken, neue Standards entwickeln, in die Zukunft blicken. Was macht beim Designen von Schuhen auch in fünf Jahren noch Sinn?
Was denn?Künstlich hergestellter Bio-Gummi und Materialien, die recycelbar oder biologisch abbaubar sind.