Igel sind das ganze Jahr über auf Futtersuche – es sei denn, sie halten gerade ihren Winterschlaf. Während die Tiere in den warmen Monaten keinerlei Schwierigkeiten haben, ausreichend Nahrung zu finden, haben im Herbst vor allem junge, verwaiste, verletzte oder kranke Igel zu wenig Winterspeck auf den Rippen. Das Gleiche gilt für geschwächte Igelmütter, die durch die Aufzucht ihrer Nachkommen (noch) nicht genug fressen konnten, um die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. Die nachtaktiven Wildtiere fressen in erster Linie Insekten, trotzdem kann man sie auch mit speziellem Igelfutter stärken. Welche Zutaten dafür geeignet sind und welche nicht, wird in diesem Artikel erläutert.Affiliate LinkBayphar Fütterung für Herden - 1 kgJetzt shoppen10,75 €
Igel füttern – aber nur in Ausnahmefällen
Nur weil Sie einen Igel mehrmals bei der Nahrungssuche in Ihrem Garten beobachtet haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie in den Speiseplan eingreifen müssen. Ganz im Gegenteil: Ist das Tier gesund und aktiv, können Sie ihm durch das Zufüttern von Igelnahrung schaden. Trotzdem kann es natürlich durchaus vorkommen, dass ein Einzelgänger auf Ihre Hilfe angewiesen ist – etwa weil er krank, verletzt oder geschwächt ist. Die häufigsten Auslöser, die Sie zum Handeln und Füttern animieren sollten, sind die folgenden Szenarien:
Tritt einer der genannten Fälle ein, ist es durchaus erlaubt, Igel zu füttern. Allerdings sollten Sie bedenken, dass die Tiere – laut Bundesnaturschutzgesetz – geschützt sind und nicht gefangen werden dürfen. Aus diesem Grund sollten Sie das Igelfutter besser im Freien auslegen. Was Sie dabei beachten müssen, wird im nächsten Absatz erklärt.
Igelfutter: Was fressen die Tiere normalerweise?
Normalerweise beginnen Igel zwischen Oktober und November damit, sich auf den Winterschlaf vorzubereiten, indem sie sich ein ordentliches Speckpolster anfressen. Je nachdem, wann und wie schnell die Temperaturen sinken, kann die Gewichtszunahme auch schon früher beginnen. Die Wildtiere ernähren sich hauptsächlich von Insekten (zum Beispiel Käfer, Schmetterlingslarven, Regenwürmer, Käferlarven, Ohrwürmer). Nüsse, frisches Gemüse und Obst stehen hingegen nicht auf ihrem Speiseplan – ganz im Gegenteil: Igel können diese Lebensmittel nicht so gut verdauen, essen diese jedoch im äußersten Notfall (sprich einer länger anhaltenden Hungerstrecke) trotzdem.
Wollen Sie also fertiges Igelfutter kaufen, um ein hungriges Tier zu unterstützen, müssen Sie immer auf die Zusammensetzung achten. Getrocknetes Obst und Gemüse sollten in der Fertigmischung nur geringfügig enthalten sein, stattdessen zählen Fleisch, Insekten und Eierzeugnisse zu den besten Zutaten, die Sie einem Igel geben können. Es gibt sowohl spezielles Nassfutter als auch Trockenfutter für Igel (zum Beispiel 500 Gramm, 800 Gramm oder 1000 Gramm). Letzteres können Sie auch mit etwas Katzenfutter (inkl. hohem Fleischanteil) und Weizenkleie vermischen. Weitere Lebensmittel, die sich für die Wildtiere eignen, sind hart gekochte Eier, Hundefutter und Hackfleisch (gekocht).Affiliate LinkDehner Natura Igelfutter, 1.5 kgJetzt shoppen12,99 €
Welche Lebensmittel vertragen Igel nicht?
Wie bereits erwähnt, sind schwer verdauliche Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse als Igelfutter nicht geeignet. Aber auch Rosinen, Kuchen, Reis und Nudeln oder Brot sollten nicht in der Futterschale der Tiere landen. Das Gleiche gilt für Babynahrung und Brei für Kleinkinder. Das Schlimmste, was Sie einem Igel jedoch geben können, ist Milch! Egal, ob pur oder in anderen Produkten wie Joghurt – die Tiere haben eine Laktoseintoleranz, sprich sie können den darin enthaltenen Milchzucker nicht verdauen. Sie bekommen dadurch nicht nur Durchfall, sondern können daran sogar sterben. Möchten Sie einem Igel etwas zu Trinken bieten, ist Wasser die einzige und richtige Wahl.
Fütterungszeit: Das sollten Sie beachten
Wenn Sie einen Igel füttern möchten, sollte die Futtermenge von zwei Faktoren abhängig gemacht werden: dem Gewicht des Tieres als auch seinem Gesundheitszustand. Um herauszufinden, wie leicht das geschwächte Tier ist, können Sie es mithilfe eines Handtuchs und einer Küchenwaage (bitte draußen) wiegen. Als Richtwert gilt hier: Junge Igel sollten zwischen 500 und 700 Gramm schwer sein, ausgewachsene Tiere hingegen bis zu 1000 Gramm. Liegt der Messwert deutlich darunter, können Sie den Igel einmal am Tag abends füttern – aber nur so viel, wie in einen Becher (also maximal 150 Gramm) passt. Wiegen Sie das Tier regelmäßig, im Idealfall sollte es anfangs durch das Igelfutter 15 bis 20 Gramm am Tag zulegen. Mit der Gewichtszunahme reichen zehn bis 15 Gramm.Affiliate LinkIgel Futter-/TrinkschaleJetzt shoppen12,38 €
Die Futterstelle: Sicherheit geht vor
Das Igelfutter lockt nicht nur die kleinen Wildtiere an, sondern auch andere Tiere wie Ratten und Katzen oder sogar Füchse. Aus diesem Grund sollten Sie den Futternapf nicht ungeschützt in den Garten stellen, sondern eine Art Futterkasten bauen. Nehmen Sie dafür einen kleinen Pappkarton ohne Boden, in den Sie ein kleines Loch für den Igel schneiden – und beschweren ihn mit einem Stein. Da die Tiere oft da ihren Kot ablassen, wo sie fressen, muss dieser regelmäßig eingesammelt werden. Weiter ist es wichtig, den Fressnapf jeden Tag gründlich zu reinigen und die Futterreste zu entsorgen. Denn auch Igel sind reinlich.