Die in Südafrika neuentdeckte Virusvariante Omikron könnte laut Expertinnen und Experten in einem Patienten mit HIV oder einer anderen Form der Immunschwäche entstanden sein. Der Grund für diese Annahme sind die auffallend viele Mutationen, die die neue Variante aufweist. Ähnliche Befunde in anderen Fällen bestätigen diese Auffassung.
Virus kann sich bei Immungeschwächten gut vermehren
Insbesondere bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem könne sich das Coronavirus über mehrere Wochen unkontrolliert vermehren, sagte Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), der Nachrichtenagentur dpa. "Dabei können immer wieder vereinzelt Mutationen auftreten, die dem Virus eventuell keinen Vorteil bringen, die sich aber aufgrund der fehlenden Kontrolle durch das Immunsystem dennoch weiter vermehren können" – mit weitreichenden Konsequenzen. Denn dieser Vorgang ermöglicht, dass zusätzliche Mutationen entstehen, die in der Kombination möglicherweise einen Vorteil gegenüber den bisher bekannten Virusvarianten aufweisen können.
Eine ähnliche These vertritt auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Am Freitag twitterte er: "Die vielen Mutationen sprechen für Entstehung in HIV-Patienten".
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Omikron-Variante: Ungewöhnlich viele Mutationen im Spike-Protein
Im Vergleich zur ursprünglichen Corona-Variante aus Wuhan besitzt Omikron eine auffallend hohe Zahl von etwa 30 Aminosäureänderungen – und das allein im Spike-Protein. Des Weiteren wurden Mutationen entdeckt, von denen bekannt ist, dass sie mit einer stärkeren Übertragbarkeit und Immunescape in Verbindung stehen. Zusätzlich wurden noch viele weitere Mutationen entdeckt, deren genaue Bedeutung noch unbekannt ist. So erklärt Watzl: "Auch wenn wir den Effekt einzelner Mutationen aus den anderen Varianten kennen beziehungsweise abschätzen können, ist aktuell unklar, welchen Effekt diese Kombination an Mutationen haben wird."
Daher stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Coronavirus-Variante Omikron am Freitag als "besorgniserregend" ein. Jedoch gibt es bis dato keine Hinweise darauf, dass die neue Virusvariante bei Erkrankten für besonders schwere Verläufe verantwortlich ist.
HIV-Patienten werden in Afrika nicht ausreichend therapiert
Watzl hat bereits eine erste Vermutung, warum die neue Virusvariante ausgerechnet in Südafrika aufgetreten ist. So sagt er, dass viele HIV-Patienten in den afrikanischen Ländern nicht ausreichend therapiert werden. Entweder wegen der miserablen medizinischen Versorgung oder wegen fehlender finanzieller Mittel. Um die Entstehung neuer Virusvarianten wie Omikron zu vermeiden, fordert Watzl, infizierte immungeschwächte Menschen zu identifizieren und sie so lange zu isolieren, bis sie nicht mehr infektiös sind. "Denn selbst wenn das Virus in einer solchen Person stark mutiert, erst die Weitergabe des mutierten Virus ist wirklich gefährlich."
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Viele Virologen sind wegen der im Süden Afrikas entdeckte neue Coronavirus-Variante sehr besorgt. Ihrer Meinung nach könne die Booster-Impfung eine rasche Ausbreitung verlangsamen. Denn frisch nach einer Impfung gebe es aber viele Antikörper, die ausreichten, um auch Variante-Viren zu neutralisieren. Doch wann sollte man die Impfung eigentlich auffrischen lassen? Ist die Corona-Booster-Impfung vor der 6-Monats-Frist sinnvoll?
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Quellen: zdf.de, rnd.de und Frankfurter Rundschau