1. Auch im Original ermittelte der toughe Steve McGarrett auf der US-amerikanischen Inselgruppe. Doch anders als im Reboot war dieser McGarrett (Jack Lord) mehr eine Ein-Mann-Armee als ein Teamplayer. Sein Partner Danny Williams (James MacArthur) war eher ein Gaststar als ein gleichwertiger Kollege. Laut dem Independent bestand Lord sogar darauf, dass seine Serienkollegen lediglich als "Gäste" gelistet werden. Nur bei MacArthur durfte ein "with" stehen, "co-starring" ("in weiteren Hauptrollen") hingegen war auch ihm nicht erlaubt.
In der Neuauflage ist das ganz anders. Steve McGarrett ist darin zwar der Leader des Teams, doch ohne seine Kollegen ist auch er ziemlich aufgeschmissen. Hier kommt es auf das Teamwork an. Die daraus entstandenen Beziehungen untereinander machten auch den Charme der Serie aus.
2. Die Neuauflage wartet mit viel interessanteren Charakteren auf – sowohl auf der Seite der Guten als auch bei den Bösen. Sämtliche Teammitglieder des Five-0 bekamen eine Hintergrundgeschichte, eine familiäre Backstory, die sie zu emotional greifbaren Figuren machte. Auch Bösewichte wie Adam Noshimuri legten eine Charakterentwicklung hin, wie man sie nur selten sieht: vom bösen Yakuza zum verlässlichen Informanten zum festen Teammitglied. Im Original ist von all dem kaum etwas zu sehen. McGarrett ist der knallharte Cop, der allen die Show stiehlt und die bösen Jungs sind flache Charaktere, die früher oder später im Knast landen, ohne Chance auf Reue.
3. Zugegeben: Dieser Punkt ist nicht ganz fair, da es zu Zeiten des Originals noch keine derartige Serien-Vielfalt gab, doch die Crossover-Episoden mit anderen Serien machten das neue "Hawaii Five-0" zu etwas Besonderem. Der Zuschauer wusste, dass es in der Welt noch weitere Teams gibt, die für das Gute kämpften. So gab es gemeinsame Folgen mit "Magnum P.I.", "MacGyver" und "NCIS: Los Angeles". Aber nochmal: Das ist nicht unbedingt ein Versäumnis des Originals. Gemeinsame Serienuniversen sind heutzutage einfach viel simpler zu realisieren.