Hannover.Er hat es wieder getan: Bundeskanzler Olaf Scholz trägt Schlabberlook. In diesem Fall: einen grauen Pullover, darunter ein schwarzes T-Shirt - und das alles in einem Airbus A340 der Luftwaffe, auf dem Weg zum Antrittsbesuch nach Washington. Fotos von Journalistinnen und Journalisten zeigen den SPD-Politiker an Bord der Maschine, immer leicht schmunzelnd, in der Hand ein Mikrofon.
In den sozialen Netzwerken wird der Pulli-Auftritt am Montag natürlich gleich zum Meme – und spöttisch kommentiert. „Ich bin froh, heute die Bingozahlen verkünden zu dürfen“, schreibt beispielsweise ein Nutzer auf Twitter über das Bild. Als „Baumarkt-Look“ oder „Til-Schweiger-Pulli“ bezeichnen andere den Kleidungsstil des Kanzlers. Und ein weiterer meint: „Wenn Olaf Scholz das mit dem grauen Schlabberpulli auch im Oval Office und bei CNN durchzieht, könnte das Deutschlands Bild in der Welt auf Generationen hin prägen.“
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An Zweiteres glaubt zumindest Karl-Martin Obermeier. Der Experte für politische Kommunikation und emeritierte Professor für Public Relations und Journalismus an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erkennt ein Muster hinter Scholz‘ Kleidungswahl.
„Formal könnte man sagen, der Kanzler ist privat unterwegs, das ist ein langer Flug, der macht es sich bequem“, analysiert Obermeier gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Ich glaube aber, dass in diesem Bereich Politik nicht so gedacht wird.“
Vielmehr sei der Auftritt ein Signal – und zwar in zweierlei Richtungen. Zum einen an die Bürgerinnen und Bürger: „Die legere Kleidungswahl zeigt: ‚Schaut mal, ich bin nicht so ein steifer Typ, wie ihr euch immer vorstellt. Ich kann auch mal salopp daherkommen‘.“ Das unterscheide Scholz von Altkanzlerin Angela Merkel, die stets zu Blazer und Hosenanzug gegriffen habe.