Bild: imago imagesPeter LittgerZur Kolumnen-Übersicht: Mehr Erfolg mit Englisch
Wenn sie Englisch sprechen, lassen ausgerechnet die gebildeten Schichten manchmal Bildung vermissen: mit unterirdischer Aussprache. Mit hochgestochenen Wörtern wie thematise oder instrumentalise – und mit der Einbildung, dass ihr englischer Freestyle verstanden werde.
„I‘m welcome you!“, sagt Professor Christoph Meinel – und ich staune. Immerhin spricht da der Direktor des Hasso Plattner Instituts in Potsdam: eine akademische Einrichtung von internationalem Ruf und mit besten Beziehungen ins kalifornische Stanford. Aus der Ferne hielt ich das HPI immer für einen Hort der Mehrsprachigkeit – ein deutsches Mekka für Disruption und Digisation, wo Design Thinking gelehrt wird, um Probleme zu lösen. Unsere Lieblingsfremdsprache Englisch sollte dort nicht fremd sein!
Mit den Web Videos des Chefs sind Zweifel aufgekommen. Nicht nur, dass er oft „didschl“ sagt, wenn er digital sagen will. Oder lounge statt launch. Oder „plactic ideas“, was – solly! – ein bisschen chinesisch klingt und practical ideas bedeuten soll.
Aussprachefehler sind ja selten ein Drama. Allerdings begreife ich nicht, was schwierig daran ist, device wie „die-weiß“ auszusprechen. Außerdem lässt „insentivensing“ nicht sofort auf incentivising schließen. Und warum wirbt er für „Design Sinking“ und sagt „we have to sink“, wenn sich das nur unterirdisch anhört?