Full HD, WQHD oder doch 4K? Reichen 60 Bilder in der Sekunde oder sollen es 144 sein? All das sind Fragen, die sich die meisten PC-Spieler stellen, wenn sie neue Gaming-Hardware brauchen. Geübte Schrauber bauen sich ihren Gaming-PC selbst. Auf der sicheren Seite befinden sich Käufer aber mit einem Computer, der bereits aus der Box funktioniert. Dabei ist es ratsam, auf Fachhändler zurückzugreifen, weil die Ihre Computer nicht mit allerhand Zusatzsoftware zumüllen, wie es Verbraucher beispielsweise vom Discounter-PC gewohnt sind.
Für die Gaming-Leistung maßgeblich entscheiden ist eine gute Grafikkarte und der Prozessor. Hier wollen Gamer das meiste Geld investieren. Wichtig ist auch ein vernünftiges Netzteil mit entsprechenden Schutzeinrichtungen. Leider sparen viele PC-Bauer gerade hier. Ein Trugschluss, denn wenn das Netzteil durchbrennt, ist meist der ganze PC futsch. Einfach selbst nachzurüsten sind dagegen SSD-Speicher und Arbeitsspeicher. Hier dürfen Zocker am Anfang sparen und gegebenenfalls nachbuttern – wenn die Hauptplatine es zulässt. Das ist leider bei vielen Fertig-Computern nicht der Fall und sollte vor dem Kauf bedacht werden. Das Gehäuse sollte außerdem nicht nur den ästethischen Vorlieben genügen, sondern für einen vernünftigen Luftzug sorgen, damit alle Komponenten kühl bleiben.
Gaming-PC für Einsteiger: Für Full-HD-Gamer
Gelegenheitszocker spielen im Jahr 2021 meist noch in Full-HD-Auflösung. Das allerdings auf 144-Hertz-Monitoren. Gerade Shooter-Spieler profitieren von der hohen Bildwiederholrate, die dafür sorgt, dass actionreiche Spielszenen flüssig über den Bildschirm laufen. In die Einsteiger-Kategorie fallen Gaming-Rechner, die bis zu 1300 Euro kosten. Das mag auf den ersten Blick viel klingen, hängt aber mit der momentan angespannten Lage auf dem Chip-Markt zusammen.
Käufer sollten darauf achten, wenigstens eine Sechskern-CPU im Rechner verbaut zu wissen. Beim Systemspeicher dürfte in der Kategorie zwischen 512 Gigabyte und 1 Terabyte drin sein, beim Arbeitsspeicher sind es hingegen nur 8 Gigabyte – was aber für die meisten Spiele ausreicht, aber nicht wirklich zukunftssicher ist. Herzstück ist – wie in jedem Gaming-Computer – die Grafikkarte. Und da bietet die Nvidia RTX 3060 aktuell das interessanteste Preis-Leistungs-Verhältnis für Full-HD-Zocker.
In beliebten E-Sports-Titeln wie "Counter-Strike: Global Offensive", "Dota 2" und "Fortnite" liefert die Karte mehr als genug Bilder in der Sekunde, um einem 144-Hertz-Monitor zu genügen. Außerdem laufen auf ihr die neuesten Tripple-A-Titel – also Spiele, die durch eine besonders anspruchsvolle Grafik überzeugen. Das unter Umständen aber nicht mit durchgehend 144 Bildern in der Sekunde – macht aber nichts, da diese hohen Bildwiederholraten vornehmlich einen Vorteil in Wettkampfspielen darstellen.
Einsteiger-PC bei Alternatekaufen
Der Level Up! von Alternate ist ein vorzüglicher Einsteiger PC, dessen Mainboard viel Spielraum für zukünftige Updates bietet. Noch reicht der Ryzen-5-3600-Prozessor für Games vollkommen aus. In zwei bis drei Jahren könnten Zocker aber ein Update wollen. Möglich ist das fast das ohne Probleme, weil das Mainboard stärkere Prozessoren mit AM4-Sockel aufnimmt. Wenn dazu auch eine leistungsstärkere Grafikkarte verbaut werden soll, könnte das Netzteil (Sharkoon SHP Bronze) mit 500 Watt Leistungsaufnahme etwas unterdimensioniert sein.
Mittelklasse-Gaming-PC: WQHD bei 144 Bildern in der Sekunde
Einsteiger und Mittelklasse trennen vor allem die Grafikkarte. Warum nicht der Prozessor? In der Theorie sind mehr Kerne in der CPU natürlich besser – aber nur, wenn ein Programm diese Kerne auch ausnutzt oder mehrere Programme gleichzeitig laufen. Die meisten Games sind momentan auf sechs Kerne optimiert. Wie viele Bilder ein Prozessor auf den Bildschirm rechnet, hängt maßgeblich von dem Takt der einzelnen Kerne ab. Wenn Sie also mit einer Sechskern-CPU zocken, die gleich hoch taktet wie eine vergleichbare Achtkern-CPU, bringen beide Prozessoren in etwa gleich viele Bilder auf den Monitor. Es sei denn, im Hintergrund laufen simultan zum Spiel weitere Programme.
Leichtgewichtige Programme wie Teamspeak oder Discord machen dabei keinen nennenswerten Unterschied. Der käme erst zum Tragen, wenn Sie beispielsweise im Hintergrund noch ein Video bearbeiten würden. Das sollten Gamer während der Spielesession aber ohnehin nicht machen. Den Preisunterschied zwischen Sechs- und Achtkerner sollten Gamer deshalb lieber in eine potentere Grafikkarte stecken, weil sie so in den allermeisten Fällen mehr Bilder in der Sekunde auf den Bildschirm für ihr Geld bekommen. Gleiches gilt für Arbeits- und Systemspeicher, die später einfacher nachgerüstet werden können.
Eine adäquate Grafikkarte für den Mittelklasse-Gaming-PC ist die Nvidia RTX 3070 oder 3070Ti. Beide Karten bieten genug Leistung, um beliebte E-Sport-Titel sogar in WQHD-Auflösung mit stabilen Frameraten weit oberhalb der 144 Hertz zu berechnen. Aktuelle AAA-Titel laufen ebenfalls in der Auflösung stabil und ruckelfrei. Selbst für Gaming-Sessions in 4K reicht die Leistung der Grafikkarte häufig aus. Für einen Mittelklasse-Gaming-PC in dieser Kategorie sollten Sie – je nach Größe des System- und Arbeitsspeichers – zwischen 1500 und 1700 Euro einkalkulieren.
Mittelklasse-PC bei Alternatekaufen
Ein Mittelklasse-Gaming-PC, der zwar mit einem guten Preis, aber kleineren Bauchschmerzen aufwartet, ist der OMEN 25L Desktop GT12-1037ng. Bauschmerzen bereitet die Tatsache, dass nicht ersichtlich ist, was für ein Netzteil und Mainboard in dem PC schlummert. Prozessor, Grafikkarte und RAM überzeugen dagegen. Die SSD-Festplatte ist mit 512 Gigabyte etwas klein bemessen, dafür passen auf die 1 Terabyte große HDD-Festplatte massig Spiele. Schauen Sie über Netzteil und Mainboard hinweg, bietet der PC aber ein überzeugendes Preis-Leistungsverhältnis.
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High-End-Gaming-PC: 4K ohne Probleme
Wer keine Kompromisse in Sachen Prozessor, System- und Arbeitsspeicher sowie Grafikkarte eingehen will, muss zum High-End-PC greifen. Diese Rechenboliden eignen sich vor allem für Gamer, die an mehreren Bildschirmen in hohen Auflösungen zocken wollen. Außerdem sind die Prozessoren meist so leistungsstark, dass sich die Computer formidabel als Workstations für anspruchsvolle 3D-Modellierungen oder Videoschnitt eignen. Das hat natürlich seinen Preis, denn unter 2500 Euro kommen Sie derzeit nicht davon.
Wenigstens eine RTX 3080 sollte in einem Gaming-Computer verbaut sein, der sich "High-End" schimpft. Dazu darf es dann auch gerne eine CPU mit wenigstens acht, besser aber zehn oder zwölf Kernen sein – wenngleich diese High-End-Prozessoren noch immer nicht ihren mehrere Hundert Euro großen Preisunterschied im Vergleich zu weniger Rechenkernen rechtfertigen. Anders sieht es natürlich aus, wenn der Computer für weitere rechenintensive Anwendungen genutzt wird.
Oberklasse-PC bei Alternatekaufen
Für die Zukunft gewappnet sind Käufer dieses High-End-PCs von Alternate. Der verbaute AMD Ryzen 9 5900X sorgt mit seinen zwölf Kernen für sorgenfreies Gaming in den nächsten Jahren. Dazu bietet das verbaute Mainboard genügend Aufrüstmöglichkeiten für Arbeits- und Systemspeicher. Schön: Das leistungsstarke Netzteil von Premium-Hersteller be quiet! kommt auch mit stromhungrigen Grafikkarten und Prozessoren zurecht – wobei eine RTX 3080 Ti so schnell kein Update brauchen wird. Die Grafikkarte eignet sich auch für 4K-Gaming in hohen Detailstufen.
High-End-Gaming-PC mit Wasserkühlung
Wenn Sie absolut keine Kompromisse in Sachen Leistung und Kühlleistung eingehen wollen, gibt es auch Fertig-Computer mit Wasserkühllösungen. Eine wahrhaft monströse Lösung eines solchen Systems stellt die Alternate PC NEXT Level Intel Liquid RTX 3090 Edition dar, bei der Prozessor und Grafikkarte an per Wasserkühlung kaltgestellt werden. Um ausreichend Gaming-Power müssen Zocker sich die nächsten Jahre keine Gedanken machen.
Die verbaute Nvidia GeForce RTX 3090 gehört zu den aktuell leistungsstärksten Grafikkarten auf dem Markt. Und auch der Intel-Core-i9-10900KF dürfte jedes neue Game in den nächsten drei bis vier Jahren ohne Probleme berechnen. Der Arbeitsspeicher ist mit 32 Gigabyte üppig bemessen. Gleiches gilt für die 2 Terabyte internen Speicher, die sich auf eine ein Terabyte große M.2-SSD und eine ein Terabyte große SATA-SSD aufteilen.
PC mit Wasserkühlung bei Alternatekaufen
High-End-Gaming-PC für Streamer
Wenn Sie einen High-End-PC zum Streamen suchen, sollten Sie darauf achten, dass der Prozessor über wenigstens acht Kerne verfügt und der interne Speicher mindestens aus einer 1 Terabyte großen SSD besteht. Von Vorteil sind 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine Nvidia GeForce RTX 3070 oder besser schadet nicht.
Bis auf den Einsteiger-PC vereinen alle vorgestellten Computer diese Eigenschaften. Keine Regel ohne Ausnahme: Beim HP Omen 25L GT-1037ng sollten Sie noch einmal 16 Gigabyte Arbeitsspeicher nachrüsten. Alternativ greifen Sie zur We Love Gaming AMD Edition von Alternate. Anstatt auf Intel setzt die beim Prozessor auf den AMD Ryzen 7 5800X, dessen acht Kerne bei 3,8 Gigahertz takten. Im Turbo-Modus geht es auf bis zu 4,7 Gigahertz rauf.
Leider spendiert Alternate dem PC auch nur 16 Gigabyte Arbeitsspeicher. Deshalb kann es sich lohnen, den direkt auf 32 Gigabyte aufzuwerten. Als SSD-Speicher fungiert ein 1 Terbayte großer M.2-Riegel. Hier bietet es sich ebenfalls ein, eine große SATA-SSD mit zu bestellen, um ausreichend Platz für Videos zu haben. Mit der Nvidia GeForce RTX 3070 arbeitet eine leistungsstarke Grafikkarte in dem Computer, die mit der höheren Belastung aus Gaming und Stream zurechtkommt.
High-End-Gaming-PC: Kaufen oder bauen?
Es scheint ein schier nicht enden wollender Streit unter Computer-Enthusiasten zu sein, ob es sinnvoller ist, seinen Computer selbst zu bauen oder ihn zu kaufen. Generell kann gesagt werden, dass Selberbauer sinngemäß mehr Kontrolle darüber haben, was sie in den PC stecken. Das ist vor allem beim Netzteil wichtig, denn bei Computern aus der Fabrik sparen die Hersteller gerne an dieser Komponente. Wollen Zocker nach ein paar Jahren die Grafikkarte aufrüsten, müssen sie mit viel Pech auch ein neues Netzteil kaufen, weil das Retorten-Teil aus dem Fertig-PC zu schwach ist.
Außerdem sparen Selberbauer immer ein paar Euros, weil sie die unterschiedlichen Komponenten zum Bestpreis bei verschiedenen Händlern kaufen können. Ebenfalls von Vorteil: Alte Komponenten wie SSD-Speicher oder eine Festplatte finden schnell im neuen Computer Platz, was die nervige Neuinstallation der Lieblingsspiele erspart. Und zu guter Letzt sparen Selberbauer auch Lizenzkosten für Windows, weil sie in den meisten Fällen bereits eine Lizenz besitzen. PC-Hersteller kaufen diese dagegen teuer bei Microsoft ein und geben die Kosten bereitwillig an ihre Kunden weiter.
Der Fertig-PC lohnt aber trotzdem und zwar für alle, die Komfort wertschätzen. Funktioniert etwas nicht wie gewünscht, haben Fertigkäufer eine Anlaufstelle, um ihre Beschwerde kundzutun. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn der Computer neben der Zockerei auch zum Arbeiten genutzt wird. Selberbauer müssen dagegen immer selbst auf Fehlersuche gehen, wenn etwas nicht funktioniert. Und das kann (nicht selten) Zeit und Nerven kosten.