News heute: Festnahme nach mutmaßlicher Geiselnahme in Reisebus

Die News von heute im stern-Ticker.

Inhaltsverzeichnis

Die News von heute im stern-Ticker:

21.59 Uhr: Festnahme nach mutmaßlicher Geiselnahme in Reisebus

Nach einer mutmaßlichen Geiselnahme in einem Reisebus hat die Polizei am Dienstagabend auf der Autobahn 9 zwischen Hilpoltstein und Greding in Bayern einen Tatverdächtigen festgenommen. Gegen 21.30 Uhr habe es einen Zugriff der Polizei gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Ob Menschen verletzt wurden, konnte er zunächst nicht sagen.

20.56 Uhr: Mutmaßlich bewaffneter Fahrgast in Reisebus – A 9 voll gesperrt

Wegen einer mutmaßlichen Geiselnahme in einem Reisebus hat die bayerische Polizei die Autobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Hilpoltstein und Greding in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Nur die beiden Busfahrer waren am Dienstagabend noch mit einem mutmaßlich bewaffneten Mann in dem Bus, wie ein Sprecher der Polizei Mittelfranken der Deutschen Presse-Agentur sagte. Alle übrigen Passagiere konnten den Bus demnach zuvor verlassen und befanden sich in Obhut der Polizei. Vor Ort waren Spezialeinsatzkräfte der Polizei sowie eine Verhandlungsgruppe. "Wir versuchen zurzeit Kontakt zu dem Mann aufzunehmen", sagte der Sprecher. Welche Art Waffe der Mann möglicherweise mit sich führte, war zunächst unklar, wie der Sprecher sagte. Hierzu gingen die Zeugenaussagen auseinander. Der Bus hat nach seinen Worten gegen 17 Uhr auf dem Seitenstreifen der Autobahn gehalten.

20.43 Uhr: US-Demokrat Schumer fordert von Biden Ende "hasserfüllter" Abschiebepraxis

Der Mehrheitsführer der Demokraten im US-Senat hat Präsident Joe Biden aufgefordert, die massenhaften Abschiebungen von haitianischen Flüchtlingen zu beenden. "Wir können diese hasserfüllte und fremdenfeindliche Trump-Politik nicht fortsetzen, die unsere Flüchtlingsgesetze verletzt", sagte Chuck Schumer im US-Senat mit Verweis auf die Einwanderungspolitik von Bidens Amtsvorgänger Donald Trump. Mit scharfen Worten verurteilte Schumer den Einsatz berittener US-Grenzschützer gegen haitianische Flüchtlinge, was in den USA für Aufsehen und Empörung sorgte. "Bilder haitianischer Migranten, die von Peitschen und anderen Formen physischer Gewalt getroffen werden, sind völlig inakzeptabel", sagte Schumer. Bei den Bildern "dreht sich der Magen um". Entsprechendes Verhalten müsse geändert und geahndet werden.

19.55 Uhr: BBC-Kinderfernsehen stellt Gastmoderator mit Down-Syndrom ein

Zum Moderatorenteam des BBC-Kinderfernsehens CBeebies gehört in Zukunft auch ein junger Mann mit Down-Syndrom. Wie der Sender per Twitter mitteilte, soll George Webster bald in dem Programm "CBeebies House" zu sehen sein. In einem Clip des Senders, der am Montag veröffentlicht wurde, sagte der 20-Jährige: "Ich bin so stolz und freue mich so sehr darauf, loszulegen". Seine Familie habe ihm stets gesagt, er könne alles erreichen, so Webster weiter und fügte hinzu: "Und seht mal her, hier bin ich. Im CBeebies House!"

19.32 Uhr: Schauspieler Wilfried Dziallas gestorben

Der Schauspieler Wilfried Dziallas ist tot. Einem Millionenpublikum bekannt wurde der gebürtige Hamburger durch seine Rolle als Revierleiter Bernd Voss in der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier". Am 18. September starb Dziallas im Alter von 77 Jahren, wie das Hamburger Ohnsorg-Theater mitteilte. Dort hatte er seine Theater-Karriere begonnen, die ihn später auch zu Film und Fernsehen führte. In vielen Fernsehproduktionen stand Dziallas vor der Kamera, unter anderem auch an der Seite von Evelyn Hamann in der beim Publikum sehr beliebten Krimi-Serie "Adelheid und ihre Mörder". Den Fernsehermittlern des "Großstadtreviers" gehörte er Mitte der 2000er Jahre in etwa 60 Folgen an. 2016 war er dort noch einmal als Gast zu sehen.

19.26 Uhr: Menschenrechtsgericht macht Russland für Litwinenko-Mord verantwortlich

Russland ist nach Überzeugung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) "verantwortlich für den Mord" an dem 2006 in London vergifteten Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko. Es gebe den starken Verdacht, dass die beiden Täter "als Agenten des russischen Staates gehandelt" hätten, erklärte der EGMR am Dienstag. Russland wies die Vorwürfe als "unbegründet" zurück. Britische Ermittler beschuldigten derweil im Fall des vergifteten russischen Ex-Agenten Sergej Skripal einen dritten Tatverdächtigen.

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Repressionen in RusslandOlga Tschurakowa recherchierte über Korruption – nun muss sie im eigenen Land als "ausländische Agentin" leben

17.04 Uhr: US-Präsident Biden will Beitrag zur Klimahilfe für ärmere Staaten "verdoppeln"

US-Präsident Joe Biden hat deutlich mehr Anstrengungen bei der Finanzierung von Klimahilfen für ärmere Staaten angekündigt. Sein Land werde den Beitrag "verdoppeln", sagte Biden in seiner Rede vor der UN-Generalversammlung. Das werde die USA zu einem Vorreiter bei den internationalen Ausgaben für den Klimaschutz machen. Eine konkrete Zahl nannte er nicht.

Sechs Wochen vor dem Weltklimagipfel COP26 im schottischen Glasgow stand die am Dienstag begonnene UN-Generaldebatte ganz im Zeichen des Klimaschutzes. UN-Generalsekretär António Guterres hatte bereits am Montag zu einem Ende des "Kriegs gegen unseren Planeten" aufgerufen.

16.59 Uhr: Sieben ertrunkene Migranten an Küste von Spanien gefunden

An der Küste der südspanischen Provinz Almería sind sieben Leichen von Migranten aus Algerien gefunden worden. Es handele sich um vier Männer, eine Frau und ein vierjähriges Kind sowie ein noch nicht identifiziertes Opfer, die seit Sonntag an Stränden oder im Wasser treibend im Bereich des Bezirks Levante gefunden worden seien, berichtete die Zeitung "Voz de Almería".

Es sei unklar, ob sie alle aus einem Boot stammten, das möglicherweise gesunken sei. Möglich sei auch, dass sie von Schleppern, die Migranten mit Schnellbooten von Algerien nach Spanien bringen, zu weit von der Küste entfernt gezwungen wurden, über Bord zu springen und dann ertrunken seien, schrieb die Zeitung.

16.46 Uhr: Österreich verteilt 150.000 Laptops und Tablets an Schüler

Im Zuge eines Digitalisierungsplans hat in Österreich die Auslieferung von insgesamt 150.000 Computern an die Kinder der fünften und sechsten Schulstufen begonnen. Angesichts des Anschaffungswertes von 250 Millionen Euro für die Laptops und Tablets sprach Bildungsminister Heinz Faßmann am Dienstag in einem Linzer Gymnasium von der bisher größten Investition in die Digitalisierung der Schulen.

Laut dem Bildungsministerium nehmen 93 Prozent der Schulen an der Aktion teil. Voraussetzung war die Vorlage eines Konzepts, wie die Geräte im Unterricht eingesetzt werden, sowie die Zustimmung von Eltern, Lehrern und Schülern. Ein Viertel des Kaufpreises muss von den Eltern bezahlt werden. Ab kommendem Jahr sollen die Computer dann jeweils in der 5. Schulstufe ausgegeben werden.

16.24 Uhr: Kohl-Witwe kündigt juristische Schritte gegen Kohl-Stiftung an

Der Streit um eine staatliche Helmut-Kohl-Stiftung geht wohl vor Gericht. Die Witwe des Altkanzlers, Maike Kohl-Richter, kündigte eine Klage gegen das Projekt an. Über ihre Anwälte ließ sie mitteilen, dass sie juristisch gegen die Stiftung vorgehen werde, um "eine der Wahrhaftigkeit verpflichtete Geschichtsschreibung" sicherzustellen.

Zuvor hatte die vom Bundestag beschlossene Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stiftung offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Das Stiftungskuratorium war in Berlin zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Der vor vier Jahren verstorbene Kohl bekleidete von 1982 bis 1998 das Amt des Bundeskanzlers und gilt als "Kanzler der Einheit". Sein Name steht allerdings auch für die 1999 aufgedeckte CDU-Spendenaffäre.

16.16 Uhr: Russland-Wahl: Alle Stimmen ausgezählt - Betrugsvorwürfe halten an

Nach Auszählung aller Stimmen bei der Parlamentswahl in Russland sehen die Opposition und Beobachter ihre Betrugsvorwürfe bestätigt. In der Hauptstadt Moskau etwa gebe es klare Beweise dafür, dass die Abstimmung zunächst zugunsten der Opposition ausgegangen sei, hieß es in einer am Dienstag auf Instagram veröffentlichten Erklärung des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny. Mit der späteren Veröffentlichung von Daten der Online-Abstimmung sei das Ergebnis dann aber im Sinne der Kremlpartei Geeintes Russland angepasst worden. Das Ergebnis sei auf "primitivste Weise" verändert und den Wählern somit gestohlen worden, schimpfte Nawalny.

RusslandGeklonte Oppositionskandidaten: Der Fall Wischnewskij zeigt, wie dreckig es bei der Duma-Wahl zugeht

Am frühen Dienstagmorgen hatte die russische Wahlkommission der von Präsident Wladimir Putin unterstützten Partei erneut den Sieg zugesprochen. Geeintes Russland musste zwar leichte Verluste hinnehmen, erhielt aber 49,8 Prozent der Stimmen und holte letztlich erneut die absolute Mehrheit in der Staatsduma. Auf dem zweiten Platz landeten mit 18,9 Prozent die Kommunisten.

15.49 Uhr: Fischkutter nach Wassereinbruch vor Elbmündung gesunken

In der Nordsee vor der Elbmündung ist am Dienstag ein Fischkutter gesunken. Die fünf Besatzungsmitglieder seien rechtzeitig in eine Rettungsinsel gestiegen und von einem anderen Fischkutter an Bord genommen worden, teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Bremen mit. Die Havarie ereignete sich demnach nahe der unbewohnten Insel Scharhörn in der Deutschen Bucht.

Nach Angaben der Seenotretter gab es an Bord des Kutters einen starken Wassereinbruch. Die Mannschaft setzte einen Notruf ab und verließ das Schiff, das wenig später kenterte und sank. Zahlreiche Schiffe nahmen sofort Kurs auf die Unglücksstelle, darunter auch ein Seenotrettungskreuzer und ein Polizeiboot. Die Besatzung wurde von einem anderen Kutter an Bord genommen, der als erster eintraf.

15.40 Uhr: Google kauft Bürogebäude in New York für 2,1 Milliarden Dollar

Trotz des Trends zum Arbeiten von Zuhause aus steckt Google mehr als zwei Milliarden Dollar in den Kauf eines Bürogebäudes in New York. Es soll das Herzstück von einem Gebäudekomplex des Internet-Konzerns im Südwesten Manhattans werden, schrieb Finanzchefin Ruth Porat in einem Blogeintrag von Dienstag. Das Gebäude mit dem Namen St. John's Terminal - ein ausgebauter früherer Güterbahnhof - wurde bereits von Google gemietet. Jetzt nutzt der Konzern die Möglichkeit, es für 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,8 Mrd Euro) zu kaufen.

New York ist mit 12 000 Beschäftigten bereits der zweitgrößte Google-Standort außerhalb der Zentrale im kalifornischen Mountain View.

15.39 Uhr: Taliban stellen Schulbesuch für Mädchen ab 7. Klasse in Aussicht

Die militant-islamistischen Taliban haben eine Wiedereröffnung weiterführender Schulen für Mädchen ab der 7. Klasse in Aussicht gestellt. Wann genau dies geschehen werde, ließen die Taliban offen. "Wir können kein Datum nennen, aber diese Angelegenheit wird in der nahen Zukunft gelöst werden, so Gott will", sagte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Dienstag vor Journalisten in Kabul. Das Bildungsministerium arbeite an einem neuen Verfahren, um es Schülerinnen zu erlauben, ihre Ausbildung fortzusetzen, sagte Mudschahid.

Seit der Machtübernahme der Islamisten Mitte August ist der Schulbesuch für Mädchen ab der 7. Klasse untersagt. Die künftigen Regeln zielen nach seiner Darstellung darauf ab, das Bildungsumfeld für Mädchen und Frauen sowie deren täglichen Weg zum Unterricht abzusichern. Die Regierung hoffe, sich so bald wie möglich dieser "wichtigen Angelegenheit" widmen zu können. Die Taliban hatten weiterführende Schulen vergangene Woche aufgerufen, für Jungen wieder zu öffnen. Schülerinnen waren in der Erklärung nicht erwähnt worden.

15.09 Uhr: GDL scheitert vor Gericht mit Klage gegen Tarifeinheit bei der Bahn

Die Lokführergewerkschaft GDL ist mit ihrem Vorgehen gegen die Tarifeinheit bei der Deutschen Bahn vor dem Arbeitsgericht Berlin gescheitert. Das Gericht wies eine Klage der GDL gegen den Arbeitgeberverband der Bahn zurück. Die Gewerkschaft wollte erreichen, dass der Verband auf Unternehmen der Bahn einwirkt, damit diese von der GDL abgeschlossene Tarifverträge weiterhin auf ihre Mitglieder anwenden. (Az. 30 Ca 5638/21)

Meinung

BahnstreikLiebe Lokführer, mit eurem Egoismus gefährdet Ihr uns alle

Der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der Mobilitäts- und Verkehrsdienstleister, AGV MOVE, schließt für die Unternehmen der Bahn Tarifverträge ab und hat dies sowohl mit der GDL als auch mit der größeren EVG getan. Seit Anfang des Jahres gilt auch bei der Bahn das Tarifeinheitsgesetz, das Tarifkollisionen vermeiden soll. Verhandeln in einem Betrieb verschiedene Gewerkschaften für dieselben Berufsgruppen, gilt der Tarifvertrag der Gewerkschaft, die zum Zeitpunkt des Abschlusses die meisten Mitglieder hat. Die GDL hält dies für verfassungs- und europarechtswidrig und sieht die Voraussetzung für die Anwendung des Gesetzes nicht gegeben.

14.34 Uhr: Vierjähriger stürzt acht Meter tief aus Fenster

Ein vierjähriger Junge ist in Frankfurt aus einem Fenster acht Meter in die Tiefe gestürzt. Er war gestern Mittag alleine in seinem Zimmer in einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses auf eine Kinderrutsche geklettert, um von dort aus auf das Fensterbrett zu gelangen, wie die Polizei heute mitteilte. Anschließend soll er das Fenster geöffnet und auf die Rasenfläche vor dem Haus gefallen sein. Als der Notarzt eintraf, war der Junge ansprechbar und wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Wie schwer der Vierjährige verletzt wurde, konnte die Polizei nicht sagen.

Zum Zeitpunkt des Unfalls waren der Vater und die Mutter ebenfalls in der Wohnung. Es wird derzeit geprüft, ob sich die Eltern strafbar gemacht haben.

14.28 Uhr: "Noch lebe ich" – Papst witzelt zu Gerüchten über Ende des Pontifikats

Papst Franziskus hat Spekulationen über ein anstehendes Ende seines Pontifikats erneut zurückgewiesen. "Noch lebe ich, auch wenn einige Leute mich tot sehen wollten", scherzte das Kirchenoberhaupt jüngst im Rahmen seiner Reise in die Slowakei bei einem Treffen mit Jesuiten. Den Wortlaut des Treffens veröffentlichte die Jesuitenzeitschrift "La Civiltà Cattolica" heute.

Im Sommer hatte sich Franziskus einer Darm-Operation unterzogen. Auch deshalb hatte es Gerüchte gegeben, er könnte wie sein Vorgänger Benedikt XVI. bald zurücktreten. "Ich weiß, dass es schon Treffen von Prälaten gab, die dachten, der Zustand des Papstes ist ernster als in den offiziellen Versionen. Die haben schon ein Konklave vorbereitet. Geduld! Gott sei Dank geht es mir gut", sagte der Papst.

14.01 Uhr: "Hängt die Grünen"-Plakate jetzt auch in Sachsen verboten

Die "Hängt die Grünen"-Wahlplakate der rechtsextremen Kleinstpartei III. Weg müssen abgehängt werden. Das Motiv erfülle "den objektiven Tatbestand der Volksverhetzung", stellte das sächsische Oberverwaltungsgericht Bautzen fest. Das Plakat sei geeignet, den öffentlichen Frieden durch Aufstacheln zum Hass sowie durch einen Angriff auf die Menschenwürde der Mitglieder der Grünen zu stören. Das OVG gab damit der Stadt Zwickau recht, die mit einer Verfügung gegen die Plakate vorgegangen war.

Parteien dürften zwar Kritik auch in überspitzter und polemischer Form äußern – diese Meinungsfreiheit schützt das Grundgesetz. Das habe aber dann Grenzen, wenn gewichtige Straftatbestände vorlägen, hieß es. Damit kassierte das OVG das Urteil des Verwaltungsgerichts Chemnitz. Das hatte in erster Instanz entschieden, dass die Plakate hängen bleiben dürfen, wenn auch mit einem Abstand von 100 Metern zu Wahlpalakten der Grünen. Der Beschluss des OVG ist unanfechtbar.

WahlkampfMünchen untersagt rechtsextremer Kleinpartei "III. Weg" das Aufhängen von Anti-Grünen-Wahlplakaten

13.52 Uhr: Waldbrände auf Nordhalbkugel verursachen Rekordemissionen

Die riesigen Waldbrände in verschiedenen Regionen der nördlichen Hemisphäre haben in diesem Jahr Kohlenstoff-Emissionen in Rekordhöhe verursacht. Dem Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst der EU zufolge lag der Kohlenstoff-Ausstoß seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2003 noch nie so hoch wie im Juli und August dieses Jahres. Laut den Schätzungen wurden im Juli weltweit infolge von Bränden 1258,8 Megatonnen CO2 freigesetzt. Im August waren es sogar 1384,6 Megatonnen. Auch die Intensität und Dauer der Brände seien außergewöhnlich gewesen.

News heute: Festnahme nach mutmaßlicher Geiselnahme in Reisebus

Mehr als die Hälfte des emittierten Kohlenstoffs im Juli und August entstanden demnach durch Brände in Nordamerika und Sibirien. Allein in Russland waren es von Juni bis August 970 Megatonnen CO2. Doch auch in der Arktis und in der Mittelmeerregion wüteten heftige Feuer.

Nasa-Daten

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13.45 Uhr: Hamburg lockert 2G-Modell – Maskenpflicht entfällt

In Hamburg können Fußballstadien ab Samstag unter 2G-Bedingungen wieder voll besetzt werden. Auch in den Clubs dürften Geimpfte und Genesene dann wieder ohne Maske und abstandslos tanzen, wie Vize-Senatssprecherin Julia Offen sagte. Eine entsprechende Anpassung der Corona-Eindämmungsverordnung, in der die Maskenpflicht und die Kapazitätsgrenzen unter 2G-Bedingungen wegfallen, sei in Arbeit und werde rechtzeitig zum Samstag, 0 Uhr, in Kraft treten. Ferner dürften 12- bis 17-Jährige Ungeimpfte "bis auf Weiteres" an 2G-Veranstaltungen teilnehmen. Bisher galt dafür eine Übergangsfrist von sechs Wochen.

Hamburg hatte Ende August als erstes Bundesland das 2G-Optionsmodell eingeführt. Demnach können Betreiber selbst entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene reinlassen, die dann von vielen Corona-Beschränkungen befreit sind. Unter anderem Restaurants, Kneipen, Kinos, Theater, Museen und Zoos können ihre Einrichtungen damit wieder voll nutzen.

Superspreader-Event in MünsterHunderte feierten auf einer 2G-Party. Jetzt sind 85 mit dem Coronavirus infiziert. Wie kann das sein?

13.27 Uhr: Kabinett in Dresden beschließt neue Corona-Regeln – 2G-System greift

Sachsen setzt in der Corona-Pandemie künftig verstärkt auf das 2G-System. Die Möglichkeit, nur noch Geimpften und Genesenen Zutritt zu gewähren, soll für die Innengastronomie, Veranstaltungen in Innenräumen, Events von bis zu 5000 Personen, Hallenbäder und Saunen sowie Diskotheken und Clubs gelten. Die Regelung ist in der heute vom Kabinett beschlossenen neuen Corona-Schutzverordnung als Optionsmodell formuliert.

Niemand sei verpflichtet, jeder könne das für sich selbst abwägen, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Wenn die Einrichtungen 2G nutzen, fallen Beschränkungen wie Maskenpflicht und das Abstandsgebot weg, allerdings muss eine Einlasskontrolle erfolgen. Für Kinder unter 16 Jahren gilt das 2G-Modell nicht.

13.24 Uhr: Zeugenaufruf in London 20 Jahre nach mutmaßlichem Ritualmord an einem Jungen

Genau 20 Jahre nach dem Fund des Torsos eines kleinen Jungen in der Themse hat die Londoner Polizei einen Zeugenaufruf gestartet. Jeder, der Hinweise zu dem grausigen Fund vom 21. September 2001 machen könne, solle "Mut beweisen", sich melden und zur Aufklärung des mutmaßlichen Verbrechens beitragen, hieß es in dem Aufruf. Der Junge war demnach vermutlich aus Afrika über Deutschland nach Großbritannien gekommen.

Der Kinder-Torso war in Höhe der Tower Bridge aus der Themse geborgen worden. Die Ermittler gaben dem toten Jungen den Namen Adam und gingen davon aus, dass er Opfer eines Ritualmordes wurde.

13.22 Uhr: Frankreich und Indien vereinbaren gemeinsames Handeln im Indopazifik

Inmitten des U-Boot-Streits mit Australien und den USA haben Frankreich und Indien eine Zusammenarbeit im Indopazifik vereinbart. Beide Länder wollten im indopazifischen Raum "gemeinsam handeln", hieß es in einer vom Elysée veröffentlichten Erklärung. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der indische Regierungschef Narendra Modi hätten sich in einem Telefonat darauf verständigt. Frankreich wolle dazu beitragen, "die strategische Autonomie Indiens zu stärken".

Dies umfasse auch eine industrielle und technologische Zusammenarbeit. Ziel sei die "Stärkung der regionalen Stabilität", heißt es in der Erklärung. Dabei solle jede Hegemonie ausgeschlossen werden.

13.21 Uhr: Hamburger Zielfahnder finden mutmaßlichen Drogen- und Waffenhändler auf Mallorca

Zielfahnder der Hamburger Polizei haben einen gesuchten mutmaßlichen Drogen- und Waffenhändler in einem Ferienhaus auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca aufgespürt. Spanische Einsatzkräfte hätten den 50-Jährigen daraufhin dort festgenommen, teilten die Beamten in der Hansestadt mit. Er soll demnach mehr als 450 Kilogramm Rauschgift sowie ein Sturmgewehr und eine Pistole verkauft haben.

13.19 Uhr: Russische Beobachter bewerten Dumawahl als "nicht wirklich frei"

Nach der Parlamentswahl in Russland haben unabhängige Wahlbeobachter in einer vorläufigen Bilanz weitreichende Verstöße beklagt. Sie sei "gezwungen festzustellen, dass die Wahlen nicht als wirklich frei anerkannt werden können", teilte die russische Organisation Golos mit. Konkret kritisierten die Wahlbeobachter unter anderem den Ausschluss zahlreicher oppositioneller Kandidaten. Nicht zugelassen zu der Abstimmung am vergangenen Wochenende waren etwa Unterstützer des Kremlgegners Alexej Nawalny.

13.16 Uhr: Sexarbeiterin tot gefunden – Ermittler gehen von Tötungsdelikt aus

Im Fall der tot in ihrer Wohnung in Hannover gefundenen Sexarbeiterin hat sich der Verdacht eines Tötungsdelikts bestätigt. Bei der Obduktion der 53-Jährigen hätten die Rechtsmediziner festgestellt, dass die Frau durch Fremdeinwirkung gestorben sei, sagte eine Polizeisprecherin. Einen Tatverdächtigen gebe es noch nicht, ein möglicher Unfall bei bestimmten Sexpraktiken könne ausgeschlossen werden.

Ein 46 Jahre alter Nachbar hatte die Frau am Sonntagabend auf dem Boden der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus liegend gefunden – leblos und gefesselt. Die 53-Jährige betrieb den Angaben zufolge ein Bordell in der Wohnung, mutmaßlich allein. Die Hintergründe der Tat blieben zunächst unklar, weitere Angaben machte die Polizei nicht.

13.07 Uhr: Autofahrer wegen mutmaßlichen Mordversuchs festgenommen

Ein Autofahrer, der mit seinem Wagen auf eine Personengruppe zugerast sein soll und dabei eine Frau und ein Kleinkind schwer verletzt hat, steht unter dem Verdacht des versuchten Mordes.

Gegen den Mann seien nach dem Vorfall gestern in Altbach in Baden-Württemberg Ermittlungen wegen des Verdachts des dreifachen versuchten Mordes aufgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaftmit. Der 25 Jahre alte Mann wurde vorläufig festgenommen. Er sollte noch im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden.

13.02 Uhr: Britisches Ministerium gibt versehentlich Mailadressen afghanischer Dolmetscher preis

Das britische Verteidigungsministerium hat versehentlich die E-Mailadressen von mehr als 250 afghanischen Dolmetschern preisgegeben und diese damit womöglich in Gefahr gebracht. Eine Sprecherin des Ministeriums gestand die Datenpanne am Montagabend ein und kündigte eine Untersuchung an. Der Fehler "könnte Dolmetschern das Leben kosten, besonders wenn sie sich noch in Afghanistan befinden", sagte ein Dolmetscher der BBC.

Afghanistan"Könnte Dolmetscher das Leben kosten": Briten verraten versehentlich mehr als 250 Mailadressen

12.52 Uhr: Giftanschlag auf Skripal: Scotland Yard klagt dritten Verdächtigen an

Die Polizei in Großbritannien hat einen dritten Verdächtigen wegen des Giftanschlags auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia angeklagt. Wie die Metropolitan mitteilte, handelt es sich um einen russischen Staatsbürger namens Denis Sergejew, der auch unter dem Aliasnamen Sergej Fedotow bekannt sei. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord sowie Besitz und Verwendung einer chemischen Waffe. Ein Auslieferungsersuchen werde aber mangels Hoffnung auf Erfolg nicht gestellt, so die Mitteilung weiter.

Skripal und seine Tochter waren im März 2018 mit schweren Vergiftungen auf einer Parkbank in der südenglischen Stadt Salisbury entdeckt worden. Wie sich später herausstellte, waren sie mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden. Sie kamen nur knapp mit dem Leben davon.

12.51 Uhr: Toulouse gedenkt Industriekatastrophe in Düngerfabrik vor 20 Jahren

Mit Sirenen und einer anschließenden Schweigeminute haben Opferverbände und Politiker in Toulouse der Industriekatastrophe in der Düngerfabrik AZF vor 20 Jahren gedacht. Damals waren 31 Menschen getötet worden, tausende weitere wurden verletzt. "Das Drama war so schlimm, dass der Schmerz immer noch lebendig ist", sagte der Bürgermeister der südfranzösischen Stadt, Jean-Luc Moudenc, bei der Gedenkfeier.

Die Explosion von 300 Tonnen Ammoniumnitrat in der Fabrik am Stadtrand von Toulouse war die schwerste Industriekatastrophe in Frankreich in der Nachkriegszeit. Durch die Detonation entstand ein zehn Meter tiefer Krater mit einem Durchmesser von 50 Metern. Etwa 30.000 Häuser im Umkreis von mehreren Kilometern wurden beschädigt.

12.48 Uhr: Festnahme nach Diebstahl "unersetzlicher" Schätze in England

Knapp vier Monate nach dem Diebstahl "unersetzlicher" historischer Schätze aus einem Schloss in Südengland hat die britische Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Der 45-Jährige sei im westenglischen Dorf Eckington festgenommen worden und werde nun befragt, teilte die Polizei der Grafschaft Sussex mit.

Die Kostbarkeiten im Schätzwert von einer Million Pfund (1,17 Mio Euro) waren Ende Mai aus dem Schloss Arundel rund 80 Kilometer südlich von London gestohlen worden und bleiben verschwunden. Als wertvollstes Stück gilt ein Rosenkranz, den die schottische Königin Maria Stuart bei ihrer Exekution 1587 dabei hatte.

12.46 Uhr: Gewalt bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen in Melbourne

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in der australischen Metropole Melbourne hat es gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gegeben. Mehr als tausend Demonstranten, viele von ihnen in Bauarbeiter-Kleidung und Warnwesten, zogen durch das Zentrum von Australiens zweitgrößter Stadt und riefen Parolen gegen Corona-Impfungen und Lockdown-Vorschriften. Einige zündeten Leuchtraketen an, bewarfen die Polizeibeamten mit Flaschen und griffen Polizeiwagen an.

Der Polizeichef des Bundesstaates Victoria, Shane Patton, erklärte, zur Bewältigung dieser "herausfordernden" Situation seien rund 500 Beamte im Einsatz gewesen. Sie setzten Schlagstöcke, Gummigeschosse, Pfefferspray und Blendgranaten ein, um die Menge auseinanderzutreiben. Die Demonstranten trugen unter anderem Bilder des früheren US-Präsidenten Donald Trump zur Schau. Es gab mehrere Übergriffe auf Journalisten, ein Fernsehreporter wurde bei einer Liveübertragung von einer Dose am Kopf getroffen.

In Melbourne war vor sieben Wochen ein strikter Corona-Lockdown verhängt worden, um die Ausbreitung der Delta-Variante einzudämmen. Einige Infektionsherde wurden im Zusammenhang mit Baustellen festgestellt, wo ein laxer Umgang mit Corona-Schutzbestimmungen herrschen soll.

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12.45 Uhr: Berlin erweitert Klage gegen Schweinehaltung

Das Land Berlin setzt sich für mehr Platz und Bewegungsfreiheit für Schweine in ihren Ställen ein. Dazu liegt ein Normenkontrollantrag des Senats am Bundesverfassungsgericht. Nach Änderungen der entsprechenden Verordnung hat das Land seinen Antrag nun erweitert, wie Verbraucherschutzsenator Dirk Behrendt (Grüne) mitteilte. Er veröffentlichte den ursprünglichen Antrag von 2019 und die Erweiterung.

12.33 Uhr: Palästinenser überfährt israelische Polizisten

Ein Palästinenser hat nach israelischen Angaben bei einem Angriff einen israelischen Polizeihelfer getötet und einen weiteren Polizisten verletzt. Der Mann habe die beiden Beamten im Norden des Landes überfahren, berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Polizei. Ein Verdächtiger wurde den Angaben nach festgenommen. Die Polizei ermittelt demnach, ob es weitere Beteiligte gab.

Mehrere israelische Medien berichteten, die Polizisten hätten eine Baustelle in der Stadt Naharija kontrolliert, um dort nach palästinensischen Arbeitern ohne gültige Arbeitserlaubnis zu suchen. Tausende Palästinenser aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen besitzen eine Arbeitserlaubnis für Israel, viele von ihnen arbeiten auf dem Bau. Einige Palästinenser arbeiten aber auch illegal im Land.

12.31 Uhr: SPD bleibt in neuer Umfrage vorne – aber Union kommt etwas näher

Wenige Tage vor der Bundestagswahl hat die SPD nach einer Forsa-Umfrage weiterhin die Nase vorn, doch die Union kann ihren Rückstand auf die Sozialdemokraten verringern. Im RTL/ntv-Trendbarometer verbessern sich CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 22 Prozent. Die SPD verharrt bei 25 Prozent. Die Umfragewerte der anderen großen Parteien haben sich den Daten zufolge ebenfalls nicht verändert: Danach kommen die Grünen auf 17, AfD und FDP auf Prozent und die Linke auf 6 Prozent. Auch die Unterstützung für Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet steigt – er verbessert sich um drei Prozentpunkte. Mit 14 Prozent der Stimmen läge er bei einer Direktwahl des Regierungschefs aber noch immer weit hinter dem SPD-Bewerber Olaf Scholz (29 Prozent) und seiner Grünen-Konkurrentin Annalena Baerbock (16 Prozent).

Pressestimmen

Wahlkampf-Endspurt"Laschet steht im Abseits": So blicken Medien auf den letzten TV-Dreikampf vor der Wahl

Wahlumfragen spiegeln grundsätzlich nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

11.38 Uhr: SUV-Fahrer sollen in Tübingen wesentlich mehr fürs Parken zahlen

Das baden-württembergische Tübingen hat als erste Stadt eine drastische Erhöhung der Parkgebühren beschlossen. Halter eines normalen Wagens sollen für einen Anwohnerparkausweis in der Universitätsstadt ab dem kommenden Jahr 120 Euro zahlen, wie der der städtische Klimaausschuss beschloss. Fahrer schwerer Wagen, sogenannter SUVs, sollen hingegen mit bis zu 180 Euro zur Kasse gebeten werden. Sozial Schwache sollen Ermäßigungen erhalten. Oberbürgermeister Boris Palmer schrieb auf Facebook: "Subventionen für Autos müssen einfach aufhören." Parkplätze kosteten in Bau, Unterhaltung und Fläche weit mehr als die beschlossenen 50 Cent am Tag. Der Grünen-Politiker sieht die Erhöhung als einen ersten Schritt. Er hatte ursprünglich doppelt so hohe Parkgebühren einführen wollen, scheiterte damit jedoch am Gemeinderat.

Tübingen ist damit die erste Stadt, welche die Möglichkeit nutzt, Gebühren für Parkraum selbst festzulegen. Sie waren bisher gesetzlich gedeckelt. Nach der Änderung des Straßenverkehrsgesetzes im Juli dürfen nun die Länder ihre Parkgebühren selbst regeln oder dies den Kommunen überlassen. Auch andere Städte prüfen derzeit Erhöhungen.

Meinung

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11.35 Uhr: Menschenrechtsgericht verurteilt Russland wegen Litwinenko-Mord

Russland ist nach Überzeugung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) "verantwortlich für den Mord" an dem 2006 in London vergifteten Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko. Es gebe den starken Verdacht, dass die beiden Täter "als Agenten des russischen Staates gehandelt" hätten, heißt es in einer in Straßburg veröffentlichten Erklärung des EGMR. Die Beteiligung des Staates sei die "einzig plausible Erklärung" für den Mord, erklärten die Richter. Die russischen Behörden hätten überdies keine effizienten Ermittlungen aufgenommen, um die Täter zu identifizieren. Der EGMR verurteilte Russland zur Zahlung von 100.000 Euro an die Witwe des Ermordeten.

Litwinenko starb 2006 im Exil in London an einer Vergiftung mit hochgradig radioaktivem Polonium. Zuvor hatte der frühere russische Agent und Kreml-Kritiker mit den russischen Geschäftsmännern und ehemaligen KGB-Agenten Dmitri Kowtun und Andrej Lugowoi Tee getrunken. Moskau bestreitet jegliche Verantwortung für seinen Tod.

Interview

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11.08 Uhr: Zahlreiche Klimaaktivisten auf Londoner Ringautobahn festgenommen

Zum fünften Mal innerhalb von acht Tagen haben Klimaaktivisten auf der wichtigsten Autobahn in Großbritannien den Verkehr lahmgelegt. Etwa zwei Dutzend Demonstranten blockierten die Londoner Ringautobahn M25 an zwei Ausfahrten im Südwesten der britischen Hauptstadt und schütteten blaue Farbe auf die Fahrbahn, wie die Gruppe Insulate Britain mitteilte. Die Polizei in der Grafschaft Surrey twitterte, dass sie 23 Menschen festgenommen habe, die Strecke sei wieder frei.

Insulate Britain fordert eine flächendeckende Wärmeisolierung von Häusern in Großbritannien. Die jüngst stark gestiegenen Energiepreise machten eine Lösung des Problems umso drängender, betonte die Gruppe. Sie will ihre Proteste fortsetzen, bis sich die Regierung ihren Forderungen beugt.

10.55 Uhr: Juwelendieb 15 Jahre nach Tat in Bayern in U-Haft

15 Jahre nach einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Juweliergeschäft hat die Polizei in Bayern einen Tatverdächtigen in Untersuchungshaft nehmen können. Der mittlerweile 41 Jahre alte Mann aus Serbien soll 2006 in Kempten mit einem Komplizen mit gezogener Waffe und vermummt den Juwelier überfallen haben, wie die Polizei mitteilte. Mit einem Hammer sollen die beiden Männer Vitrinen zertrümmert und hochwertige Armbanduhren gestohlen haben. Der gesamte Überfall habe nicht viel länger als eine Minute gedauert, auf Mountainbikes seien die Männer dann geflohen.

Über eine umfangreiche Spurensicherung und akribische Ermittlungen sei es zehn Jahre nach der Tat gelungen, einen Verdächtigen zu identifizieren. Seit 2016 bestand gegen den Mann ein Haftbefehl, er wurde auch international zur Fahndung ausgeschrieben. In Kroatien sei der Verdächtige schließlich vor einigen Wochen festgenommen und vergangene Woche nach Deutschland ausgeliefert worden. Er bestreite die Tat. Sein Komplize sei weiter unbekannt, die Beute verschwunden.

10.45 Uhr: CO2-Krise kann laut britischem Verband zu Lebensmittelknappheit führen

Wegen einer CO2-Krise in Großbritannien drohen nach Ansicht der Lebensmittelindustrie bald akute Versorgungsprobleme in Supermärkten und Gastronomie. Vor allem die Produktion von Hühner- und Schweinefleisch sowie von Backwaren sei betroffen, warnte Ian Wright, Chef des Lebensmittel- und Getränkeherstellerverbands FDF, im Sender BBC Radio 4. "Wir haben noch etwa zehn Tage, bevor Verbraucher, Kunden und Restaurantbesucher merken, dass diese Produkte nicht vorrätig sind."

Wegen Zehntausender fehlender Lkw-Fahrer kam es zuletzt bereits zu Lücken in den Regalen. Derzeit belastet zudem ein extremer Mangel an Kohlenstoffdioxid die Herstellung etwa von Fleischprodukten. Das Gas ist nötig, um Verpackung vakuumsicher zu versiegeln. CO2 fällt bei der Düngemittelproduktion an. Düngemittelhersteller wurden aber zuletzt von den enorm gestiegenen Energiepreisen getroffen. Der wichtige Hersteller CF Industries legte deshalb vorerst zwei Fabriken in Großbritannien still.

10.36 Uhr: Taliban kündigen Wiederöffnung der Schulen für Mädchen an

Die radikalislamischen Taliban haben die Wiederöffnung der Schulen für Mädchen in Afghanistan angekündigt. "Es wird so bald wie möglich geschehen", sagte Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid. Vergangene Woche hatten die Taliban männliche Lehrer und Schüler zurück in die Sekundarschulen beordert. Lehrerinnen und Schülerinnen fanden dabei keine Erwähnung. Zudem ersetzten die Islamisten das bisherige Frauenministerium der afghanischen Regierung durch ein "Tugendministerium". Eine derartige Behörde war während der ersten Taliban-Herrschaft Ende der 90er-Jahre etwa für Auspeitschungen von Frauen verantwortlich.

Die Taliban hatten nach dem Abzug der US-Truppen im August die Macht in Afghanistan übernommen und eine neue Regierung eingesetzt. Trotz früherer Versprechen, dass ihre Herrschaft inklusiv sein werde, setzt sich die Regierung bislang ausschließlich aus loyalen Unterstützern der Miliz und nur aus Männern zusammen. Heute gab Mudschahid auch die Vergabe der verbleibenden Posten in der neuen Regierung bekannt – ebenfalls ausschließlich Männer.

AfghanistanDie Taliban bauen ihr Kontrollnetzwerk aus: Was das für die Bevölkerung bedeutet

10.30 Uhr: Idar-Oberstein trauert um erschossenen Kassierer

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Tankstellen-Kassierer in Idar-Obersteinim (Kreis Birkenfeld diskutiert die Stadtverwaltung über eine angemessene Gedenkfeier für den Getöteten. "Momentan ist alles im Fluss, es gibt verschiedene Vorschläge mit Blick auf eine öffentliche Gedenkveranstaltung", sagte ein Sprecher der Stadt. Klar sei, dass Idar-Oberstein auf die Tat reagieren wolle. Für das Rathaus sei Trauerbeflaggung angeordnet worden, entsprechende Anregung seien aus der Bevölkerung gekommen.

Idar-Oberstein"Grausamer Mord": Politik reagiert entsetzt auf erschossenen Kassierer nach Streit um Maske

Weil dieser ihn auf die Maskenpflicht hingewiesen habe, soll ein 49-Jähriger den jungen Kassierer am Samstagabend an einer Tankstelle in den Kopf geschossen haben. Davon gehen die Ermittler nach der Tat in Idar-Oberstein aus. Der Deutsche habe gestanden, er sitzt in Untersuchungshaft. Er sagte zudem nach Angaben der Ermittler aus, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne. Zum Motiv habe er angegeben, dass ihn die Situation der Corona-Pandemie stark belaste.

10.26 Uhr: 83-Jähriger fährt in Kassel Restaurantgäste auf Gehweg an

Ein 83-Jähriger hat bei einem Unfall im nordhessischen Kassel mit seinem Auto Restaurantgäste auf einem Gehweg angefahren. Zwei Menschen wurden verletzt, einer davon schwer, wie die Polizei mitteilte. Lebensgefahr bestehe nicht. Auch der 83-Jährige wurde leicht verletzt. Alle drei wurden ins Krankenhaus gebracht.

Laut Ermittlungen war eine falsche Bedienung des Autos Ursache für den Unfall am Montag. Demnach fuhr der 83-Jährige am Nachmittag rückwärts aus einer Parklücke und stieß gegen ein anderes Auto. Unmittelbar danach legte er den Vorwärtsgang ein und fuhr unkontrolliert die Restaurantgäste an, die auf dem Gehweg auf Stühlen saßen. Die Beamten beschlagnahmten den Führerschein des Mannes.

10.20 Uhr: Große Schäden durch Vulkanausbruch auf La Palma

Der Vulkanausbruch auf der zu Spanien gehörenden Kanareninsel La Palma richtet immer größere Schäden an. Bisher seien mehr als 160 Gebäude von der Lava zerstört worden, berichtet der staatliche TV-Sender RTVE. Mehr als 100 Hektar seien bereits mit einer meterdicken Schicht aus rund 1000 Grad heißer Lava bedeckt, die aus mittlerweile neun Schloten im Bereich der Cumbre Vieja im Süden der Insel austrete. Die Zahl der Evakuierten habe sich nach Angaben des Zivilschutzes auf knapp 6000 erhöht. Verletzte gebe es weiterhin nicht. Es wird erwartet, dass die Lava im Laufe des Tages die Westküste der kleinen Atlantikinsel erreichen wird. Die Behörden warnten, dass giftige Gase entstehen, wenn die glühend heiße Lava ins Meer stürzt.

Der Vulkan war am Sonntag erstmals seit 50 Jahren wieder aktiv geworden. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez, der eigentlich zur UN-Vollversammlung in New York reisen wollte, war stattdessen nach La Palma geflogen, wo er den Betroffenen unbürokratische Hilfe zusagte.

Kanarische Insel

Explosive Natur: die Eruption des Vulkans auf La Palma in Bildern

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10.06 Uhr: Umwelthilfe reicht Klage gegen BMW und Mercedes-Benz ein

Die Deutsche Umwelthilfe will mit einer Klage die Autobauer BMW und Mercedes-Benz zum Verbrennerausstieg bis 2030 zwingen. Der Verein habe erstmals Klimaklagen gegen deutsche Unternehmen erhoben, teilte die DUH mit. Die Klageschriften wurden demnach gestern bei den zuständigen Landgerichten in München und Stuttgart eingereicht. Der Verein fordert von BMW und der Daimler-Tochter Mercedes-Benz "den klimagerechten Umbau ihrer Unternehmen insbesondere durch eine drastische Reduzierung der CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge im Einklang mit den verbindlichen Regelungen des Pariser Klimaschutzabkommens und des deutschen Klimaschutzgesetzes". Die beiden Autobauer sollen dazu unter anderem bis 2030 den Verkauf klimaschädlicher Verbrenner-Pkw stoppen.

9.52 Uhr: Putschversuch im Sudan vereitelt

Im ostafrikanischen Sudan soll ein Putschversuch in der Nähe der Hauptstadt Khartum vereitelt worden sein. Die Armee habe am Morgen einen Umsturz verhindern können, sagte ein Militärsprecher, Taher Abu Haja, im sudanesischen Staatsfernsehen. Auf den Straßen Khartums war eine große Anzahl von Militärfahrzeugen zu sehen. Über die Identität und das Motiv der Putschisten gab es zunächst keine Informationen.

Der Sudan wurde 30 Jahre lang von Präsident Omar al-Baschir mit harter Hand regiert, bis der Machthaber nach Massenprotesten 2019 von der Armee gestürzt wurde. Daraufhin gründeten Zivilisten und Militärs eine gemeinsame Übergangsregierung, was weltweit begrüßt wurde.

9.46 Uhr: Polizistin soll Brieffreundschaft mit Halle-Attentäter geführt haben

Eine junge Polizeikommissarin aus Bitterfeld soll Medienberichten zufolge eine monatelange Brieffreundschaft mit dem Attentäter von Halle geführt haben. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" sowie die "Süddeutsche Zeitung", der NDR und der WDR übereinstimmend berichten, wurde die Beamtin vom Dienst suspendiert. Das Innenministerium hat sich den Berichten zufolge noch nicht zu dem Vorgang geäußert.

Die Polizistin, die im Revier in Bitterfeld Dienst getan haben soll, hat den Angaben zufolge Verständnis für den Attentäter und Antisemiten Stephan B. geäußert, der am 9. Oktober 2019 schwer bewaffnet versucht hatte, in die Synagoge in Halle einzudringen. Die Briefe an den zu lebenslanger Haft verurteilten B. sind demnach bei Durchsuchungen der Zelle des Mannes gefunden worden. Die Frau soll im Sommer gegenüber Kollegen die Tat von Stephan B. relativiert und sich positiv über den Attentäter geäußert haben. Diese hätten ihre Vorgesetzten informiert.

Vom Dienst suspendiertPolizistin aus Sachsen-Anhalt schrieb Liebesbriefe an Halle-Attentäter

9.28 Uhr: Mann will Grabstein mit Schubkarre stehlen

Ein morbider Fall für die Polizei in Hagen: Dort hat ein Unbekannter versucht, mit einer Schubkarre einen gestohlenen Grabstein von einem Friedhof wegzuschaffen. Ein Augenzeuge (47) sprach den Mann laut Polizei gestern Abend an, woraufhin der Dieb ohne Grabstein flüchtete. Die Polizei sucht nun nach weiteren Zeugen und leitete ein Verfahren wegen Diebstahls und Störung der Totenruhe ein.

9.05 Uhr: Auto fährt Schülerin an – Verletzte merkt sich Kennzeichen

Mithilfe einer Schülerin hat die Polizei in Oberfranken einen Unfallverursacher überführt. Die 14-Jährige hatte sich das Kennzeichen des Autos gemerkt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Ein 35-Jähriger war gestern in Münchberg mit seinem Wagen bei einer Ausfahrt gegen das Mädchen gestoßen, das auf dem Gehweg lief. Danach fuhr er einfach weiter.

Die 14-Jährige wurde leicht verletzt. Sie merkte sich nach Polizeiangaben einen Teil des Kennzeichens. Danach stieg sie in einen Bus, sah das Auto wieder und merkte sich den Rest. Die Polizei ermittelt jetzt gegen den Autofahrer wegen fahrlässiger Körperverletzung und unerlaubten Entfernens vom Unfallort.

9.03 Uhr: Hörspielbox meldet sich und führt Polizei zu Kindergarten-Einbrecher

Eine Hörspielbox hat die Polizei im sauerländischen Halver (Märkischer Kreis) zu einem Kindergarten-Einbrecher geführt. Wie die Ermittler heute mitteilten, hatte die Erzählbox sich nach dem Diebstahl automatisch beim Hersteller gemeldet. Die Polizei fand sie bei der Durchsuchung der Wohnung des 44-jährigen Verdächtigen. Der soll im April in eine Kita eingestiegen sein und neben der Box mit 13 Figuren, auf denen Hörspiele sind, Fischstäbchen, Nudeln, ein Laptop, Bilderbücher, Tassen und Gläser gestohlen haben. Gefunden wurde der Mann durch die Box bereits im Mai. Die Polizei machte den Ermittlungserfolg jetzt öffentlich, da sie den Kindern die Box mit Erlaubnis der Staatsanwaltschaft nun zurückgeben konnte: "Der Akku ist leer, aber sonst läuft alles wieder."

8.58 Uhr: Merkel wirbt vor UN-Generaldebatte für ehrgeizigere Klimaschutzziele

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor der UN-Generaldebatte für ehrgeizigere Klimaschutzziele weltweit geworben. Deutschland wolle bis 2045 klimaneutral sein, sagte sie in einer Videobotschaft. "Damit setzen wir auch ein Zeichen für die Klimakonferenz in Glasgow", erklärte sie mit Blick auf die COP26, die am 1. November beginnt. "Auch bei der Biodiversitätskonferenz im Oktober machen wir uns für ehrgeizige Ziele stark", bekräftigte Merkel. Bei der UN-Artenschutzkonferenz COP15 geht es um ein globales Abkommen zum Schutz der Biodiversität. COP15 soll am 11. Oktober online eröffnet werden, der Präsenz-Teil soll jedoch erst Ende April 2022 im südchinesischen Kunming stattfinden.

New YorkBiden trifft auf Xi Jinping: Große Spannung vor UN-Generaldebatte

8.36 Uhr: Köln will zum Karnevalsauftakt in Altstadt 3G-Zone einrichten

Zum traditionellen Karnevalsauftakt am 11.11. will die Stadt Köln Teile der Altstadt und rund um die bei Jecken beliebte Zülpicher Straße zu einer 3G-Zone machen: Zutritt hätte damit nur, wer geimpft, genesen oder getestet ist, wie nach einem Runden Tisch mit den Karnevalsverantwortlichen mitgeteilt wurde. Per Allgemeinverfügung solle es eine "Zutrittsregelung" geben, die unter anderem rund um den Heumarkt gilt. Auf dem Platz selbst, wo es wie gewohnt eine Bühne geben soll, setzt der Veranstalter sogar auf die 2G-Regel: Dort darf nur rein, wer geimpft oder genesen ist.

Auch das sogenannte Kwartier Latäng rund um die Zülpicher Straße soll laut Mitteilung mit einer 3G-Zutrittsregel belegt werden. Die Straße mit vielen Kneipen war vor Corona zum Karnevalsauftakt und an Karneval selbst stets dicht gefüllt.

8.33 Uhr Uhr: Mann mit drei Promille bei 220 km/h auf Autobahn in Hessen gestoppt

Die Polizei hat in Hessen einen Betrunkenen mit drei Promille gestoppt, der mit bis zu 220 Stundenkilometern über die Autobahn 3 raste. Wie die Beamten in Wiesbaden mitteilten, fiel der 56-Jährige bereits am Samstagnachmittag einem Zeugen auf, als er an einer Tankstelle torkelnd gegen eine Zapfsäule pinkelte. Danach stieg er in seinen Wagen und fuhr auf die Autobahn in Richtung Köln. Die Autobahnpolizei machte das Fahrzeug ausfindig und folgte ihm. Dabei maßen die Beamten Geschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometern in der Stunde. Bei Limburg wurde der Mann kontrolliert. Ein Atemalkoholtest ergab mehr als drei Promille. Zudem hatte der Mann keinen Führerschein. Er wurde vorübergehend festgenommen und musste eine Blutprobe abgeben. Sein Auto wurde beschlagnahmt.

8.24 Uhr: Partei Neue Leute schafft Einzug in russisches Parlament

Eine Partei könnte für etwas frischen Wind im neuen russischen Parlament sorgen: Die Bewegung Nowyje Ljudi (Deutsch: Neue Leute) hat bei der Wahl5,3 Prozent der Stimmen geholt und damit den Sprung in die Staatsduma geschafft. Beobachtern werten das auch als Ausdruck für die Unzufriedenheit mit der Politik von Staatschef Wladimir Putin. Das Team des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny meinte, einige Protestwähler hätten ihr Kreuz auf dem Stimmzettel bei der neuen Partei gemacht. Die Zeitung "Kommersant" schrieb unter Berufung auf Quellen im Kreml, die Partei sollte verhindern, dass die Kommunisten zu stark werden.

Die Mitte-Rechts-Partei wurde erst im März 2020 gegründet. Sie sieht Selbstständige als ihre Basis und setzt sich zudem für ökologische Themen ein. Sie versprach im Wahlkampf Steuerentlastungen für Unternehmen. Zudem sollte der Lebensstandard angehoben und so auch für Bevölkerungswachstum gesorgt werden. Parteivorsitzender ist der Unternehmer Alexej Netschajew. Beobachter haben immer wieder auch über Verbindungen der Partei zum Kreml geschrieben. Offene Kritik an Putin sei vermieden worden.

7.35 Uhr: Älteste eineiige Zwillinge leben in Japan

Zwei mehr als 107 Jahre alte japanische Schwestern sind laut dem Guinness-Buch der Rekorde die ältesten lebenden eineiigen Zwillinge der Welt. Umeno Sumiyama und Koume Kodama waren am 1. September 107 Jahre und 300 Tage alt und brachen damit den vorherigen Rekord der berühmten japanischen Schwestern Kin Narita und Gin Kanie, den diese mit 107 Jahren und 175 Tagen aufgestellt hatten, wie Guinness World Records bekanntgab. Die neuen Rekordhalterinnen leben demnach in getrennten Altenheimen.

Sumiyama und Kodama wurden am 5. November 1913 auf der Insel Shodoshima im Westen Japans in eine 13-köpfige Familie geboren. Ihre Familien erzählten Guinness, dass die beiden Zwillingsschwestern oft darüber scherzten, die früheren Rekordhalterinnen zu überleben. Die vor rund 20 Jahren gestorbenen Zwillinge, liebevoll "Kin-san" und "Gin-san" genannt, galten in Japan mit ihrem hohen Alter und ihrem Humor als Nationalheldinnen und hatten durch zahlreiche Fernsehauftritte auch weltweit Berühmtheit erlangt.

12-stündige OperationGemeinsamer Hinterkopf: Siamesische Zwillinge erfolgreich voneinander getrennt

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6.06 Uhr: Vietnamese verwandelt negativen Coronatest in positiven – und muss Bußgeld

In Vietnam hat ein Mann einen negativen Coronatest in einen positiven verwandelt und muss nun wegen Verbreitung falscher Informationen 7,5 Millionen Vietnamesische Dong (280 Euro) Strafe zahlen. Ziel der unerlaubten Aktion: Der 41-Jährige aus der Provinz Dak Nong wollte die Arbeit schwänzen, wie die örtliche Zeitung VnExpress unter Berufung auf die lokale Polizei berichtet. Der Angestellte einer Telekommunikationsfirma habe am 21. August in einem Krankenhaus einen Antigentest gemacht, der negativ ausgefallen sei. Daraufhin habe er das Resultat auf dem Zertifikat verändert und eine Kopie des vermeintlich positiven Ergebnisses an seinen Arbeitgeber und an mehrere Angehörige geschickt, hieß es.

Ein medizinisches Zentrum im Bezirk Cu Jut habe von einer Schwester des Vietnamesen von dem positiven Test erfahren und Mitarbeiter entsandt, um das Ergebnis durch einen weiteren Test zu bestätigen. Dabei sei der Schwindel aufgeflogen.

5.50 Uhr: Gastgewerbe sucht händeringend Personal

Dem deutschen Gastgewerbe fehlen auch Monate nach den pandemiebedingten Lockdowns in der Coronakrise zahlreiche Arbeitskräfte. Das geht aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Die Situation führe teilweise zur Ausdünnung des Service in den Betrieben bis hin zu Schließungen, beklagt der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga.

Den Zahlen der Bundesagentur zufolge hat sich die Zahl der offenen Stellen in der Gastronomie seit April praktisch verdoppelt. Im August hätten Gastwirte deutschlandweit 20.686 offene Stellen gemeldet, Hoteliers weitere 7678 offene Stellen. Im April hatte die Zahl in der Gastronomie noch bei 10.977 in der Gastronomie und bei 4138 in den Hotels gelegen. Gleichzeitig sei die Zahl der Arbeitslosen in der Branche deutlich gesunken.

5.48 Uhr: Bukele bezeichnet sich scherzhaft als "Diktator von El Salvador"

Der Staatspräsident von El Salvador, Nayib Bukele, hat sich bei Twitter scherzhaft selbst als Diktator des mittelamerikanischen Landes bezeichnet. Der 40-Jährige veränderte seine Account-Beschreibung in dem Kurzbotschaftendienst eigenhändig von "Laylas Vater" zu "Diktator von El Salvador", wie die Präsidentschaft der Nachrichtenagentur AFP bestätigte. Der Schritt erfolgte, nachdem tausende Menschen in dem Land gegen Gesetzesreformen protestiert hatten, die ihrer Ansicht nach die Demokratie bedrohen.

Das Oberste Gericht des Landes hatte kürzlich den Weg frei gemacht für eine mögliche zweite Amtszeit des Präsidenten. Die Wiederwahl des Staatschefs war in El Salvador bislang nicht möglich. Die Richter am Obersten Gericht, die diese Vorgabe änderten, waren vom Parlament neu eingesetzt worden. Bukele ist in El Salvador aufgrund seines Engagements für Sicherheit und gegen das organisierte Verbrechen beliebt. Die Opposition wirft ihm autoritäre Tendenzen vor.

4.39 Uhr: Trudeaus Liberale Partei gewinnt Parlamentswahl in Kanada

Die Liberale Partei von Kanadas Premierminister Justin Trudeau hat Prognosen zufolge die Parlamentswahl für sich entschieden. Das berichteten kanadische Medien kurz nach der Schließung der letzten Wahllokale.

Neuwahlen in KanadaTrudeau gewinnt die Wahl – und hat sich trotzdem verzockt

4.17 Uhr: RKI registriert 4664 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz sinkt

Die 7-Tage-Inzidenz ist in Deutschland erneut leicht rückläufig. Das Robert-Koch-Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Morgen mit 68,5 an, am Vortag lag er bei 71,0, vor einer Woche bei 81,1. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 4664 Corona-Neuinfektionen, vor einer Woche waren es 6325. Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 81 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 68. Das RKI zählte bislang 4.150.516 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der Genesenen gab es mit 3.909.300 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 93.052.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI mit 1,65 an. Ein Wochen- oder Monatsvergleich ist wegen einer hohen Zahl an Nachmeldungen nicht möglich. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

3.55 Uhr: US-Sportlerinnen kämpfen für Recht auf Abtreibung vor Supreme Court

Mehr als 500 Sportlerinnen haben sich in einer Sachverständigenerklärung an das Oberste Gericht der USA gewandt und die Bedeutung des Rechts auf Abtreibung betont. "Als Athletinnen und Menschen im Sport müssen wir die Macht haben, wichtige Entscheidungen über unseren Körper zu treffen und die Kontrolle über unsere Fortpflanzung haben", sagte Fußballstar Megan Rapinoe laut US-Medien in einer begleitenden Stellungnahme. Neben der 36 Jahre alten Weltmeisterin zählen 25 weitere Olympia-Teilnehmerinnen zu den Unterzeichnerinnen, die aus ihrer individuellen Perspektive argumentieren.

Der Supreme Court setzte am Montag die mündliche Verhandlung zu einem Rechtsstreit aus dem Bundesstaat Mississippi auf die Tagesordnung für den 1. Dezember. In dem Fall wird versucht, die wegweisende Entscheidung des Obersten Gerichts aus dem Jahr 1973 rückgängig zu machen, mit der Abtreibungen landesweit für rechtens erklärt worden waren. Ein Gesetz in Mississippi, das bisher von Gerichten blockiert wurde, verbietet Abtreibungen nach der 15. Schwangerschaftswoche. Der Bundesstaat verlangt inzwischen auch, die Supreme-Court-Entscheidung im Fall Roe v. Wade aus dem Jahr 1973 generell zurückzunehmen.

2.16 Uhr: Erneut Waldbrand in Griechenland ausgebrochen

Im Nordosten der griechischen Hauptstadt Athen ist ein Waldbrand ausgebrochen. Rund 70 Feuerwehrleute mit 20 Einsatzfahrzeugen kämpfen in der Küstenstadt Nea Makri rund 38 Kilometer nordöstlich von Athen gegen die Flammen. Wie die Feuerwehr mitteilte, mussten mehrere Menschen aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. Am Wochenende hatten die Temperaturen in Teilen Griechenlands mehr als 35 Grad Celsius erreicht, gestern sanken sie leicht auf etwa 32 Grad. Im Laufe der Woche soll es weiter abkühlen.

Seit Ende Juli sind bei hunderten Waldbränden in Griechenland hunderte Hektar Wald in Flammen aufgegangen, mindestens drei Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen waren neben den Inseln Euböa und Rhodos die Halbinsel Peloponnes sowie die Waldgebiete nördlich und südöstlich von Athen. Die griechische Regierung macht die vom Klimawandel verursachte schlimmste Hitzewelle seit Jahrzehnten für die verheerenden Brände verantwortlich.

WetterchaosZwischen sintflutartigen Schauern und flammenden Wäldern: Bilder des Sommers 2021

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0.44 Uhr: Mehr US-Bürger laut Studie an Corona gestorben als durch die Spanische Grippe

Infolge der Corona-Pandemie sind mittlerweile mehr US-Bürger gestorben als durch die Spanische Grippe. Laut einer Zählung der Johns-Hopkins-Universität starben in den USA mehr als 675.700 in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1919 wütete, kostete der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge 675.000 Menschen in den USA das Leben. Damit hat die Spanische Grippe zumindest in absoluten Zahlen ihren Titel als schwerste Pandemie der jüngeren US-Geschichte verloren. Weltweit starben durch die Spanische Grippe laut Historikern mindestens 50 Millionen Menschen.

Anders als das Coronavirus endete die Spanische Grippe besonders für junge Leute häufig tödlich, insbesondere Menschen unter fünf Jahren oder zwischen 20 und 40 Jahren waren häufig betroffen.

0.15 Uhr: IfW-Chef Felbermayr prognostiziert hohe Lohnsteigerung in kommenden Jahren

Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, sagt wegen der demografischen Entwicklung eine übermäßig hohe Lohnsteigerung für die Beschäftigten in Deutschland voraus. "Im Durchschnitt sind Lohnerhöhungen von fünf Prozent im Jahr realistisch", sagte Felbermayr der "Bild"-Zeitung. Das Lohnplus könne in Branchen, in denen Fachkräfte dringend gebraucht werden, sogar noch höher ausfallen. "Die Lage für die Arbeitnehmer ist so gut wie seit 30 Jahren nicht mehr", betonte der IfW-Chef. In den letzten Jahren seien die Nominallöhne hingegen nur zwischen 2,5 und drei Prozent im Jahr gestiegen.

Grund für das starke Lohnplus in den nächsten Jahren ist laut Felbermayr, dass "spätestens ab 2023 die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte wegen des demografischen Wandels sukzessive sinken" wird. "Die Firmen werden deshalb um Beschäftigte so stark wie seit Jahrzehnten nicht buhlen." Eine Anhebung des Mindestlohns sowie höhere Inflation trage ebenfalls dazu bei, dass die Löhne deutlich stärker als bisher steigen werden, sagte Felbermayr.