Was sich jetzt in Berlin als neue deutsche Regierung zu formen beginnt, sieht für die Schweiz nicht gut aus. Kanzler Olaf Scholz, ein Sozialdemokrat, hat sich hervorgetan als Geldbeschaffer aus der Schweiz.
Für Scholz wohnen dort jene „Flucht-Deutschen“, die ihre Vermögen und Einkommen dem deutschen Fiskus vorenthalten. Als neuer deutscher Bundeskanzler wird er der Schweiz weiter den Daumen in den Nacken drücken, ganz wie seine Vorgänger Helmut Schmidt und Gerhard Schröder auch.
Diese „Nordlichter“ haben null Bock auf die landeseigenen Bayern und schon gar nicht auf die landesfremden Schweizer.
Bisher lagen unsere Hoffnungen auf den deutschen Aussenministern. Diese kamen gerne in die schöne Schweiz und vermittelten viele Jahre den Eindruck, sie würden sich in der EU-Hauptstadt Brüssel für die Interessen unseres Landes einsetzen.
Das ist vorbei. Denn Annalena Baerbock, jene rustikale und nicht mundfaule Grüne, macht sich daran, neue deutsche Aussenministerin zu werden.
Baerbock hat bereits angedeutet, einen „Grünen Bogen“ über Europa spannen zu wollen. Nur so könne man die Klimaziele erreichen. Sie ist gegen Gaslieferungen aus Russland. Das Wort „Schweiz“ hat sie noch nie in den Mund genommen. Wir existieren nicht für sie.
Im Zweikampf zwischen Robert Habeck und Christian Lindner wird sich entscheiden, wer neuer deutscher Finanzminister oder erster deutscher Klimaminister wird.
Derzeit liegt Lindner, der in der Schweiz viele Anhänger hat, als Finanzminister vorn. Beide haben nicht wirklich Bock auf die Schweiz. Lindner ist etwas eleganter in dieser Sache. Das extreme „Nordlicht“ Habeck interessiert sich nicht für unser Land.
Ergebnis: Die grosse-kleine Schweiz steht plötzlich ganz allein da im grossen EU-Europa. Ihr langjähriger Freund Sebastian Kurz aus dem benachbarten Österreich ist kurzfristig über einen Medienskandal gestolpert.
Mario Draghi, der extrem starke italienische Regierungschef, interessiert sich nicht wirklich für die Schweiz. Wo er kann, macht er Punkte für Italien.
In Brüssel stehen wir da mit einem Bettelsack in der Hand. Wir haben unter dem Druck der mehr als 20fachen Milliardärsfamilie Blocher die Unterschrift unter den EU-Rahmenvertrag verweigert.
Jetzt haben wir kein Energieabkommen mit der EU, und der Bundesrat macht uns bereits damit vertraut, dass wir demnächst unsere Wohnungen nicht mehr elektrisch beheizen können. Die eigene Energieproduktion reiche dafür nicht mehr aus.
Unsere Medtech-Industrie liess uns soeben wissen, dass wir demnächst auf zehntausende von Produkten für die Hausärzte und Spitäler werden verzichten müssen. Wir haben kein Abkommen mit der EU und können derlei nicht mehr einführen. Auch die Ausfuhr klemmt.
Die EU sendet uns die Milliarden für das Wissenschaftsabkommen „Horizon“ nicht mehr. Der Bundesrat in seiner Weisheit hat deshalb entschieden, auf Kosten seiner Steuerzahler für diese Beträge selbst aufzukommen.
Wir haben soeben 1,3 Milliarden Franken an Osthilfe für die EU bewilligt und die erste Rate überwiesen. Leider hat der Bundesrat vergessen, dafür Gegenforderungen zu stellen. Das Geld der Schweizer Steuerzahler ist weg.
Müssen wir nicht tief Luft holen, um zu begreifen, was unsere Parteien in Bern, der Bundesrat mit seinen Spitzenbeamten und die Schweizer Spitzenmedien angesichts dieser be..….. Lage geleistet haben?
Die Schweiz, zwei Jahre vor den Wahlen, hat sich freiwillig isoliert. Jeder Ökonom weiss, dass dies ein katastrophaler Zustand ist.
Wie es aussieht, wird sich die Lage kurzfristig kaum ändern. Unsere Strassen sind besetzt von aufrührerischen Freiheits-Trychlern, die einen höllischen Lärm machen.
Der Verstand geht in diesem Lärm unter.