Gerötete Stellen, kleine Pickelchen oder leichte Ekzeme – das sind typische Hautprobleme durch das Tragen der Maske während der Corona-Pandemie, erklärt die Leiterin der Allgemeinen Hautambulanz an der Uniklinik in Mannheim, Astrid Schmieder. Der Mund-Nasenschutz reibt auf der Haut, lässt wenig Luft durch und das löst dann bei manchen Hautprobleme im Gesicht aus. Allein unter dem Hashtag #Maskne, also einer Mischung aus Maske und Akne, posten Instagram-User über ihre Hautprobleme durch den Mundschutz. Je nach Hauttyp braucht es jetzt eine andere Pflege!
Tipp 1
Je weniger Schminke unter dem Mundschutz während der Corona-Pandemie, desto besser
Hautärztin Astrid Schmieder rät von zu viel Make-Up, gerade unter der Maske, ab. „Das Problem ist, die Maske verstopft ja quasi schon die Poren, und manche Make-Up-Produkte setzen dann noch eins drauf“, erklärt die Oberärztin von der Uniklinik Mannheim. Solltet ihr auf Make-Up nicht verzichten können, rät die Expertin zu Produkten auf Wasserbasis mit der Bezeichnung „nicht-komedogen“. „Aber ich rate generell von zu viel Make-Up auf der Haut ab, vor allem, wenn die Haut sowieso schon zu Akne neigt.“
Tipp 2
Wie viel Pflege braucht die Haut jetzt?
„Hier gilt, weniger ist oft mehr“, erklärt Schmieder. So solltest du deine Haut nicht zu häufig eincremen, das sei gar nicht nötig. „Ein Mal am Tag reicht völlig!“ Außerdem rät die Hautärztin, bei einem Produkt zu bleiben und nicht ständig die Produkte zu wechseln und bloß keine fettigen Salben im Gesicht anzuwenden. Wer kein Make-Up trägt und Haut hat, die gerade zu Akne neigt, der kann die Haut auch einfach mal mit Wasser reinigen. „Das muss nicht immer mit einer Waschlotion sein, die Pickel im Gesicht sind nämlich oft ein Zeichen dafür, dass die Haut sehr empfindlich ist. Deswegen sollte man so wenige Produkte wie möglich verwenden.“
Tipp 3
Finger weg vom Gesicht!
Gerade Menschen mit schlechter Haut neigen dazu, sobald die Maske ausgezogen ist, auf ihren neu dazugekommenen Pickeln und Co. herumzudrücken. „Das sollte man besser lassen, denn dadurch entzünden sich manche Pickel“, stellt die Hautärztin Astrid Schmieder fest. So schwer es also fällt: Finger weg, vor allem, wenn sie nicht sauber sind!
Tipp 4
Das hilft nach der Bartrasur
Nach dem Rasieren ist die Haut gereizt – und dann reibt da jetzt auch noch die Maske drauf. Hautärztin Astrid Schmieder hat für diese Männerprobleme einen Tipp. „Am besten nach der Rasur fünf bis zehn Minuten die Haut mit Desinfektionsmittel wie Octenisept oder 2% Chlorhexidin-Lösung desinfizieren“, so die Dermatologin. „So könnt ihr sicher sein, dass sich da nichts entzündet. Mehr braucht die Haut dann nicht, aber so könnt ihr sicher sein, dass dort keine eitrigen Pickelchen entstehen.“
Tipp 5
Was hilft bei besonderen Hautproblemen?
Herpes und Maske tragen
Herpes und das Tragen der Maske vertragen sich nicht gut. „Die Maske sollte auf jeden Fall so sitzen, dass sie nicht direkt an die Herpesbläschen kommt“, so Astrid Schmieder. Ansonsten könnte es sein, dass sich die Herpesviren so weiter ausbreiten. Die Bläschen solltet ihr dann desinfizieren und mit einer austrocknenden Creme aus der Apotheke behandeln. „Aber: Aciclovir Creme wirkt nur in den ersten 24 bis 48 Stunden nach dem man die ersten Symptome hat“, merkt die Hautärztin an. Die Überreste nach dieser Behandlung sind dann nur noch trockene Krusten und Rötungen. „Dann ist die Gefahr aber gebannt.“
Neurodermitis und Maske tragen
Diese Haut braucht eine besondere Pflege und die muss sitzen. Deshalb empfiehlt Astrid Schmieder zur Beratung zum Hautarzt zu gehen. „Sinnvoll ist aber sicherlich, vor dem Masketragen der Haut einen zusätzlichen Schutzfilm zu geben“, so die Oberärztin der Mannheimer Uniklinik. Zink basierte Pasten eignen sich hier für besonders beanspruchten Stellen an der Haut und Cremes mit entzündungshemmenden Gerbstoffen.
Doch egal, welche Hautprobleme du gerade hast, eines ist sicher: Vielen geht es gerade durch das Tragen der Maske ähnlich. Auch Hautärztin Astrid Schmieder selbst und ihre Kolleg*innen an der Uniklinik in Mannheim kennen diese Reaktionen auf der Haut nur zu gut. Sie selbst tragen täglich mehrere Stunden lang die besonders dichten FFP-2-Masken. „Auch bei uns kommt es vor, dass Mitarbeiter Hautprobleme durch die Masken bekommen, da sind alle Reaktionen dabei“, schmunzelt die Hautärztin. Geteiltes Leid kann also auch hier halbes Leid sein.