Die Tage werden kürzer, die ersten Schneeflocken huschen am Fenster vorbei und der Duft von Plätzchen, heißem Kakao und Glühwein liegt in der Luft – die Weihnachtszeit ist da! Mit unserem virtuellen Adventskalender möchten wir eure Neugier wecken und Lust darauf machen, mal wieder etwas Neues zu lernen.
Qualifizierung ist integraler Teil unserer Mission bei Microsoft und gemeinsam arbeiten wir daran, eine (digitale) Lernkultur zu etablieren – damit das lebenslange Lernen für alle zum ganz natürlichen Teil unserer Arbeit und unseres Lebens wird. Wie man das am besten anstellt und wo man starten kann? Antworten auf diese Fragen sowie weitere hilfreiche Tipps, wie man fit für die Arbeitswelt der Zukunft bleibt, gibt es in den kommenden 24 Tagen in diesem Blogpost.
Unser Team wünscht euch eine fröhliche und entspannte Vorweihnachtszeit!
#1 Das Verlernen lernen
Um Neues zu lernen, müssen wir erstmal Platz schaffen – also Dinge verlernen. Die Theorie des Futurologen Alvin Toffler klingt einleuchtend, ist aber gar nicht so leicht umzusetzen. Beim Verlernen geht es nämlich nicht einfach darum, Gelerntes wieder zu vergessen. Man versucht vielmehr, alte Verhaltens- und Denkmuster in Frage zu stellen und frühere Überzeugungen und Ansichten loszuwerden. Ein Prozess, der Kraft kostet, aber den positiven Effekt hat, dass dann auch Neues gedeihen kann.
#2 Neugierig bleiben
Die Welt um uns herum befindet sich in einem ständigen Wandel, Technologien entwickeln sich weiter und einmal angeeignetes Wissen altert schneller als je zuvor. Wie soll man da Schritt halten? Ein guter Start ist es, sich (wieder) anzugewöhnen, mehr Fragen zu stellen. Neugier ist wie ein Muskel, den man trainieren kann. Klingt banal, hilft aber unheimlich dabei, viel Wissen aufzusaugen und auf dem Laufenden zu bleiben. Probiert es doch gleich heute einmal aus!
#3 Ein Lernthema finden
Um herauszufinden, in welchen Bereichen man sich persönlich weiterentwickeln könnte, bietet eventuell der eigene Job einen ersten Ansatzpunkt: Vielleicht hat sich die Tätigkeit, die eigene Funktion und Rolle im Unternehmen in der letzten Zeit verändert. Oder die Firma und Branche befindet sich komplett im Wandel. Überlege dann, welche Kenntnisse und Fähigkeiten dir bei deiner täglichen Arbeit am meisten helfen würden. Wo würde es sich lohnen, besser zu werden, für aktuelle Projekte oder neue berufliche Chancen? Die Erkenntnisse kann man dann nutzen, um sich gezielt auf die Suche nach passenden Weiterbildungsmöglichkeiten zu machen.
#4 Sich selbst besser kennenlernen
Wer sich weiterentwickeln möchte oder einfach auf der Suche nach neuen Interessen ist, dem kann es helfen, die eigenen Stärken und Schwächen etwas genauer zu analysieren. Wer sich selbst gut kennt, kann einfacher entscheiden, in welche Richtung es gehen kann. Um herauszufinden, was einem besonders liegt, kann man zum Beispiel überlegen, in welchen Situationen man sich besonders gut gefühlt hat: Vielleicht als man neulich einer Freundin in einer schwierigen Situation geholfen hat? Oder als man einen Streit zwischen zwei Kolleg*innen schlichten konnte? Es kann dabei auch hilfreich sein, Menschen aus dem eigenen Umfeld zu fragen, welche Fähigkeiten sie in einem sehen.
#5 Klein anfangen
Dich fasziniert künstliche Intelligenz? Du findest Big Data spannend? Man muss ja nicht gleich ein Parallelstudium starten. Eine schnell umsetzbare Möglichkeit ist es, mit kleinen Schritten zu beginnen und so nach und nach herauszufinden, ob man tiefer in ein Thema einsteigen oder sogar seinen beruflichen Weg in diese Richtung lenken möchte. Zu so gut wie jedem Thema gibt es TED-Talks, Videos oder Online-Foren. Die dunkle, kalte Jahreszeit kann man prima dafür nutzen, es sich mit einem Tee auf dem Sofa gemütlich zu machen und in neue Themen einzutauchen. Speziell für Führungskräfte bieten wir zum Beispiel mit der AI Business School eine Masterclass-Reihe, in der Top-Manager*innen aus internationalen Unternehmen ihre Erkenntnisse und praktischen Hinweise darüber teilen, wie sich künstliche Intelligenz strategisch in Organisationen jeder Branche und Größe einsetzen lässt.
#6 Die passende Lernform finden
So vielfältig die Themen sind, so unterschiedlich sind auch die Formate. Manch eine*r nimmt am meisten aus regelmäßigen Treffen mit einer Lerngruppe mit. Andere lernen lieber im eigenen Tempo auf einer Lernplattform, hören sich Vorträge an oder brauchen Präsenz-Workshops. Damit man sich wohlfühlt und am Ball bleibt, ist es wichtig, die für sich passende Lernform zu finden – und das funktioniert natürlich am besten mit ausprobieren. Im Rahmen unserer Initiative IT Fitness können Lernende zum Beispiel verschiedene Formate kennenlernen, digitale Kompetenzen aufbauen und Mini-Zertifizierungen in Form von “Open Badges” erwerben.
#7 Mehr Selbstbewusstsein bei der Jobsuche
Stellenausschreibungen sind vollgepackt mit Anforderungen – doch ganz ehrlich: Niemand bringt alles mit was gefordert wird. Es wird häufig ein Ideal beschrieben, das in der Realität so nicht existiert. Warum nicht mal mit einer anderen Sichtweise darauf schauen und sich fragen: Habe ich Lust, mich in die Themen einzuarbeiten? Sehe ich das Potenzial bei mir? Wer Lernbereitschaft zeigt, hat oftmals gute Chancen den Job zu bekommen, auch wenn nicht alle gefragten Fähigkeiten vorhanden sind.
#8 Vorbilder und Gleichgesinnte finden
Gemeinsam macht es gleich viel mehr Spaß, etwas Neues zu lernen. Vielleicht gibt es ein*e Kolleg*in oder Freund*in, der/die sich auch für dein Thema interessiert? Auch ein*e Mentor*in kann beim Lernen helfen, anspornen und mit Impulsen einen Weg zeigen. Erzähle Mitmenschen von deinem Vorhaben und trau dich, Expert*innen anzusprechen. Unsere Initiative SkillHer funktioniert zum Beispiel genau so: Die Teilnehmerinnen werden über den gesamten Lernprozess von Mentorinnen begleitet und bauen in Lerngruppen eine Art Kompetenznetzwerk auf, das Austausch und Karrieremöglichkeiten fördert.
#9 Lernen zur Gewohnheit werden lassen
Eine gute Sache am Erwachsensein: Sich selbst aussuchen zu können, wie, was und wann man lernt! Man kann das Lernen flexibel in den Alltag integrieren, wie es einem am besten passt und es zu einer Routine werden lassen. Um zu beginnen, mache dir bewusst, wo du eigentlich überall am Tag lernst. So kannst du mit kleinen Tricks und Kniffen etwas aus alltäglichen Situationen mitnehmen. Zum Beispiel, indem du dich gezielt fragst, was du aus den Erfahrungen einer Person lernen kannst, die du heute getroffen hast. Oder was du über die Person selbst erfahren hast, welche Eigenschaften sie hat und welche Erkenntnisse du daraus ziehen kannst. Das ist wie eine Art Training für unser eigenes Lernverhalten – versuche es gleich heute mal!
#10 Keine Angst vor Motivationstiefs
Niemand ist jeden Tag motiviert, die Welt neu zu entdecken und Wissen aufzusaugen. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit sollte man nicht zu streng mit sich sein, wenn der persönliche Lernweg einmal nicht so geradlinig verläuft, wie man es sich vorgenommen hat. Motivationstiefs sind ganz normal und gehören zu jedem Lernprozess dazu.
#11 Online-Learning-Angebote nutzen
Digitales Marketing, Projektmanagement oder Grafikdesign? Wer tiefer in ein Thema einsteigen will, findet online jede Menge, teils kostenlose, Angebote. LinkedIn Learning bietet zum Beispiel eine Vielzahl an Lerninhalten und Videos. Sie ermöglichen es uns an dem Ort zu lernen, wo wir uns am wohlsten fühlen. Im Rahmen unserer weltweiten Qualifizierungsinitiative sind zahlreiche Lernpfade für digitale Fähigkeiten kostenlos verfügbar.
#12 Zertifizierungen holen
Wer schon erste Erfahrungen im IT-Bereich hat, kann sich auch mit Microsoft Learn weiterbilden und Zertifizierungen sammeln. IT-Fachkräfte können hier im eigenen Stil und Tempo lernen – zum Beispiel in Form von Texten, Videos sowie praktischen Übungen, Aufgaben und Wissenstest, um das Gelernte zu festigen. Darüber hinaus gibt es virtuelle Live-Training-Events wie Konferenzen, Demos oder Workshops mit professionellen Trainer-Teams sowie Hands-On-Trainings. Alle Inhalte basieren auf der Grundlage realer Geschäftsanforderungen und sind speziell auf die Rollen und Positionen in Unternehmen abgestimmt.
#13 Lernzeit zu Arbeitszeit werden lassen
Viele fragen sich, wie sie zwischen 40-Stunden-Job, Care-Arbeit, Freizeit und Familie auch noch Zeit zum Weiterbilden finden sollen. Eine Lösung könnte es sein, das Lernen mit der Arbeit zu verbinden. Denn wer außer dir selbst profitiert noch, wenn du dich fortbildest? Genau: Dein Arbeitgeber. Unternehmen sind heute mehr denn je darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeiter*innen ihre Kompetenzen erweitern und mit der technologischen Entwicklung Schritt halten. Erkläre deiner Chefin oder deinem Vorgesetzen, wie die Abteilung von den neuen Fähigkeiten profitieren würde. Gemeinsam kann man dann überlegen, wie man die Fortbildung am besten in den Arbeitsalltag integrieren kann.
#14 Nichtwissen akzeptieren, „Growth Mindset“ leben
Ob beruflich oder privat – im Alltag begegnen uns immer wieder neue Aufgaben und Situationen, die wir so noch nicht erlebt haben und die erstmal ein „das kann ich nicht“ oder “das weiß ich nicht” in uns hervorrufen. Eine ganz natürliche und menschliche Reaktion. Ein kleiner Trick kann hier schon helfen, die eigene Einstellung zu verändern und die Herausforderung vielleicht leichter zu meistern: Versuche nächstes Mal stattdessen zu denken „das kann ich NOCH nicht“ oder “das weiß ich NOCH nicht”. Der Gedanke dahinter basiert auf der Kultur des „Growth Mindset“, die wir bei Microsoft verinnerlicht haben: Jeder Mensch kann Dinge verändern, lernen und wachsen.
#15 Dem Kopf eine Pause gönnen
Manchmal treten wir beim Lernen auf der Stelle und kommen gefühlt einfach nicht weiter – die Inhalte wollen nicht im Kopf bleiben. Oft ist es dann hilfreich, sich eine Zeit lang mit einem ganz anderen Thema zu beschäftigen oder sich mit Sport oder Spazierengehen abzulenken. Wendet man sich später oder nach ein paar Tagen wieder dem Lernstoff zu, merkt man plötzlich, dass das Gelernte doch besser verinnerlicht wurde, als man zunächst dachte.
#16 Inspiration suchen und finden
Wer nach Anregungen sucht, ein Thema mal aus einem völlig anderen, neuen Blickwinkel zu betrachten, der sollte vielleicht mal wieder den Besuch eines Museums oder einer Ausstellung in Betracht ziehen (viele bieten auch Online-Rundgänge an). Ein Perspektivwechsel hilft häufig, den eigenen Weg zu finden. Besonders gut funktioniert die Inspiration von außen, wenn man spontan und ohne festen Plan loszieht. Überraschend, wo die Impulse einem später überall weiterhelfen – in Meetings, bei einem Vorstellungsgespräch oder um jemand anderen bei einem Projekt zu unterstützen.
#17 Das Wissen von Vielen nutzen
In jedem Unternehmen schlummert eine ganze Menge gesammeltes Wissen. Allerdings ist es eine Herausforderung, dieses auch für alle zugänglich und nutzbar zu machen. Niemand kennt alle Kolleg*innen, schon gar nicht ihre individuellen Qualifikationen, Hobbies und Interessen. Oft lohnt es sich aber, selbst außergewöhnliche Fragen über interne Kommunikationstools wie Microsoft Teams oder Yammer zu stellen. Öfter als gedacht, hebt man dabei einen ungeahnten “Wissensschatz”, weil jemand zu dem Thema schon mal etwas gehört, gelesen oder sogar selbst dazu gearbeitet und recherchiert hat.
#18 Sich eine Wissensbibliothek anlegen
Wer mit offenen Augen durch die Welt läuft, stößt ständig auf neue Informationen – ein Artikel hier, ein Tweet dort, ein Gespräch am Kaffeeautomaten oder ein Bild auf einer Werbefläche: All das direkt zu verarbeiten, ist im normalen Arbeitsalltag fast unmöglich. Da kann es helfen, sich mit Tools wie zum Beispiel OneNote eine eigene kleine Bibliothek anzulegen und dort Eindrücke und Ideen “für später” festzuhalten – so geht nichts verloren.
#19 Lernen, was Spaß macht
Gerade Erwachsene neigen dazu, das Thema Lernen und Weiterbildung mit beruflichen Zielen oder Karriere zu verknüpfen. Wenn wir aber nur Dinge lernen, von denen wir uns berufliches Vorankommen versprechen, laufen wir Gefahr, die Lust an neuen Themen zu verlieren. Gerade die Weihnachtszeit bietet sich dafür an, auch mal links und rechts vom Weg zu schauen und etwas zu entdecken, das einen persönlich interessiert. Vielleicht wolltet ihr schon immer mal Gebärdensprache lernen, oder Töpfern, Coden, Fliesenlegen? Alles was Spaß macht ist erlaubt und hilft euch dabei, eure Lern-Muskeln zu beanspruchen.
#20 Gelerntes mit anderen teilen
Jemand hat eine spannende Konferenz besucht, ein außergewöhnliches Projekt umgesetzt oder eine interessante Persönlichkeit getroffen? Da bietet es sich doch an, die Kolleg*innen an den Learnings und Erfahrungen teilhaben zu lassen und das kuratierte Wissen weiterzugeben. Das kann ohne großen Aufwand, zum Beispiel in Form eines Postings im Unternehmensnetzwerk oder als kurzer Impuls im nächsten Morning Meeting sein. Mache selbst den Anfang und gib den “Staffelstab” dann weiter, sodass eine Art Team-Routine daraus werden kann.
#21 Auf Qualität setzen, nicht auf Quantität
Während man früher in der Schule viel Stoff in relativ wenig Zeit gelernt hat, kann man heute gezielter vorgehen. Es geht nicht darum, möglichst viel Wissen und neue Informationen in den Kopf zu kriegen. Stattdessen kann man sich die so genannten “Aha-Momente” zu Nutze machen, die wahrscheinlich jede*r von uns kennt. Hat man nämlich eine neue Erkenntnis oder Einsicht gewonnen, passiert etwas in unserem Gehirn, das Neurowissenschaftler als den aktiven Teil des Lernens betrachten – es entstehen neuronale Verbindungen, die uns dann auch dazu bringen, anders zu denken und zu handeln.
#22 Lerninhalte mixen
Unser Gehirn liebt Abwechslung! Um mehr Flexibilität und Weitsicht ins eigene Denken und Handeln zu bekommen, kann es deshalb helfen, sich nacheinander mit verschiedenen Lerninhalten zu beschäftigen. Bei dieser Technik mixt man theoretische, technische und soziale Disziplinen. Hat man zum Beispiel in den letzten Wochen einen Programmierkurs belegt, kann man sich danach vielleicht mit Kreativitäts- oder Kommunikationstechniken beschäftigen.
#23 Zeit zum Reflektieren nehmen
Wer viel lernt, sollte sich auch Zeit nehmen, das Gelernte zu verarbeiten. Hierfür kann man sich ganz konkret Gedanken machen, welche Vorteile man im Umgang mit seinen Mitmenschen, bei der Arbeit mit Kund*innen oder bei kommenden Projekten daraus ziehen kann. Nur so können wir das gewonnene Wissen letztendlich aktiv anwenden und für uns selber nutzbar machen.
#24 Lernvorbild werden
Lachen ist anstecken – lernen auch! Wer es liebt, neue Themen für sich zu entdecken, niemals aufhört zu lernen und diesen Wissenshunger auch nach außen sichtbar macht, der wird seine Mitmenschen damit motivieren, diese Einstellung selbst einzunehmen. Ein toller Nebeneffekt, wenn man das lebenslange Lernen für sich selbst schon verinnerlicht hat!
Ein Beitrag von Mohanna AzarmandiChief Learning Officer
Tags: Digitale Bildung, digitales Lernen, Skilling