Beeinflussend: Outfit-Posts und das Bikini-Foto am Strand sind auf sozialen Medien nicht mehr relevant genug, sagt Katharina Frömsdorf. Die Geschäftsführerin des Multichannel-Netzwerks von ProSiebenSat.1, Studio71, schreibt in ihrem Gastbeitrag für die turi2 edition #16 über nachhaltige Millennials und freut sich über “Sinnfluencer:innen”.
Von Katharina Frömsdorf
“It’s the ecology, stupid!” Würde man Bill Clintons Wahlkampf-Strategen aus den frühen 90ern in die Jetzt-Zeit beamen, klänge der griffige Slogan von einst wohl genau so. Klimawandel, Fridays for Future, Erderwärmung: Nachhaltigkeit bewegt und berührt uns heute alle. Genau diese Faktoren und ihre Folgen sowie die beschleunigte Digitalisierung und Globalisierung führen zu einem anhaltenden Wertewandel der Gesellschaft. Diese Themen sind längst nicht mehr nur Verhandlungsgegenstand der Politik. Die Stimmen dieses sozialen Diskurses sind heute lauter als jemals zuvor. Und vor allem: jünger!
Natürlich ist dieser Wandel längst in den sozialen Medien sichtbar. Auch das Influencer-Marketing hat sich dadurch bereits verändert und wird sich weiterentwickeln. Ob Gen Z oder Millennials – immer mehr junge Menschen empfinden inszenierte Posts mit Fokus auf luxuriösen Lifestyle, Mode oder Schönheit als nicht mehr relevant genug. Haltung ist das Gebot der Stunde. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist in dieser Zielgruppe schon lange ausgeprägt und wächst Tag für Tag. Influencer:innen und Creator haben diesen Trend erkannt. Louisa Dellert etwa begann ihre Karriere als klassische Fitness- und Ernährungsinfluencerin auf Instagram. Heute ist Dellert auch außerhalb von Social Media eine allseits präsente Künstlerin, die ihre Reichweite für (umwelt-)politische Botschaften nutzt. Sie spricht über gesellschaftlich relevante Themen und will ihre Community zu einem nachhaltigeren Denken und Handeln bewegen. Dafür macht sie auch entsprechende Produktkooperationen oder -empfehlungen. Unser Studio71-Artist Jonas Winkler setzt als professioneller Tischlermeister, DIY- und Grill-Experte auf nachhaltige und regionale Materialien. Er kooperiert mit einem biozertifizierten Grillkohle-Anbieter. Ein Perfect Match, denn hier decken sich Werte und Moralvorstellungen von Creator und Werbepartner optimal. Authentizität kann in diesen Fällen nicht groß genug geschrieben werden.
Klar ist: Influencer:innen haben immer mehr Anteil an unserem grünen Gewissen. Ich halte die Entwicklung hin zu “Sinnfluencer:innen” für sehr erfreulich. Und ich glaube fest daran: Wir werden dieses gesellschaftlich relevante Themenfeld und das Geschäftsmodell der meisten Social-Media-Stars immer häufiger verknüpfen können – stets vorausgesetzt, Künstler:innen und Marken ziehen glaubwürdig an einem Strang.
Dieser Beitrag ist Teil der turi2 edition #16 über Nachhaltigkeit.
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